Nidwalden wird 2025 die neue Steueroase für Unternehmen
Das Wichtigste in Kürze
- Die Steuerreform mit der AHV-Finanzierung gilt seit Anfang des Jahres.
- Bis 2025 sollten die Reformen schweizweit umgesetzt worden sein.
- Auf der internationalen Rangliste wird Nidwalden dann das neue Steuerparadies für Firmen.
Seit Anfang Jahr ist die Steuerreform mit der AHV-Finanzierung (Staf) in Kraft. Die Kantone setzen sie um oder haben das schon getan. Sind die Reformen 2025 einmal flächendeckend umgesetzt, löst Nidwalden Hongkong an der Spitze der Hitparade der günstigsten Unternehmenssteuern ab.
Zu diesem Schluss kommt BAK Economics in dem am Donnerstag veröffentlichten Taxation Index. Dieser Index misst regelmässig die steuerliche Attraktivität der Kantone im Vergleich zum Ausland. BAK schätzte ihn für das Jahr 2025 ein. Demnach steigt die internationale Konkurrenzfähigkeit im Steuerwettbewerb mit dem Ausland für alle Kantone und damit für die Schweiz.
Die Kantone legen bei der Umsetzung der Unternehmenssteuerreform ein unterschiedliches Tempo vor. Die meisten Kantone setzen Staf im laufenden Jahr um. Neun Kantone lassen sich mehr Zeit und gehen stufenweise vor. Basel-Stadt und die Waadt senkten die Unternehmenssteuern bereits auf 2020.
BAK Economics errechnete, dass der Unternehmenssteuersatz im Landesdurchschnitt bis 2025 von 16,8 auf 13,5 Prozent sinkt. Besonders stark gehen die Unternehmenssteuern in Basel-Stadt mit 8,7 Prozentpunkten zurück. Sechs weitere Kantone senken um 5 Punkte und zwölf um mehr als einen. Nur in Luzern, Aargau und Bern sind nach aktuellem Stand keine Senkungen zu erwarten.
Nidwalden wird Steueroase Nummer eins
Das führt unter den Kantonen zu einer neuen Rangliste im schweizerischen Steuerwettbewerb. Die starke Steuersenkung katapultiert Basel um 14 Ränge nach vorn auf den neunten Platz.
Nidwalden bleibt bei den Unternehmenssteuern auch nach der Reform unangefochten auf dem Platz eins. Durch die Senkung verdrängt es verglichen mit den internationalen Werten des Jahrs 2019 in der Rangliste Hongkong vom ersten Platz.
Bern hingegen sprengt die Staf-Umsetzung in der nationalen Liste um zehn Plätze auf den letzten Platz zurück. Aber selbst so bleibt die neue schweizerische Unternehmenssteuerhölle international unter den Steuerbelastungen von London, München, Wien, Paris oder Mailand. Allerdings ist gemäss BAK Economics nicht auszuschliessen, dass auch die internationale Konkurrenz die Steuern senkt.
Die Grundtendenz im einheimischen Steuerwettbewerb bleibt im weiteren trotz einiger Verschiebungen in der Rangliste auch nach Staf erhalten. Die Zentralschweizer Kantone besteuern moderat, die Ostschweiz mittel und die Kantone der anderen Grossregionen eher höher.