No Billag Abstimmung: Roger Federer und Dario Cologna helfen der SRG
Während Herr und Frau Schweizer die Stimmcouverts zur No Billag-Initiative ausfüllen, schaffen unsere Sport-Helden Federer und Cologna Historisches. Das bringt der SRG viele Stimmen, wie die neuste Umfrage zeigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SRG profitiert im Abstimmungskampf zu No Billag von grossen Sport-Momenten.
- Die Erfolge von Roger Federer, Dario Cologna, Beat Feuz & Co. dürften Nein-Stimmen bringen.
- Gerade Federer habe «grossen Einfluss» und verkörpere moderne Swissness, sagt Politologe Lukas Golder.
Roger Federer holt sich in Australien den 20. Grand-Slam-Titel, kurze Zeit später wird er zur ältesten Nummer 1 des Weltsports Tennis. Am gleichen Tag holen Wendy Holdener und Beat Feuz an Olympia Ski-Medaillen und Dario Cologna wird zum vierten Mal Olympiasieger.
All diese Momente für die eidgenössische Sportgeschichte gabs live und ausführlich besprochen auf SRF & Co. zu sehen. Auch viele Sympathisanten der No Billag-Initiative jubelten wohl mit den Kommentatoren der SRG.
Die goldenen Sportmonate Januar und Februar dürften im Leutschenbach jedenfalls wie ein Geschenk des Himmels empfunden werden – und für zusätzliche Nein-Stimmen zur radikalen Initiative sorgen. Das bestätigt auch die neuste Umfrage des Forschungsinstituts gfs.bern im Auftrag der SRG, die sogar vor Colognas Sternstunde durchgeführt wurde (Nau berichtete).
Studienautor: «Federer hat grossen Einfluss auf viele Schweizer»
Lukas Golder, Co-Leiter von gfs.bern, sagt, die These lasse sich nicht wissenschaftlich überprüfen. Aber: «Es ist für Medien immer schwieriger, ein nationales Kollektivgefühl zu erzeugen. Gerade im Sportbereich schafft es die SRG aber immer wieder.» Emotionen seien wichtig für die Meinungsbildung. Deshalb sagt Golder: «Sport ist eben auch politisch.»
Die Sporthighlights der letzten Woche dürften den Gegnern von No Billag deshalb «in die Karten spielen», so Golder. Gerade Roger Federer verkörpere die moderne Swissness wie kein anderer Schweizer. «Er äussert sich zwar nie politisch, hat mit seiner globalen Ausstrahlung aber grossen Einfluss auf viele Schweizerinnen und Schweizer.»
SRG kann bei Tennis und Olympia aus dem Vollen schöpfen
Doch wie sieht es nach dem absehbaren Nein zu No Billag in Bezug auf Sportrechte aus? Zumindest für die olympischen Spiele 2020 in Tokyo ist vorgesorgt. Die SRG habe «exklusive Sublizenzen erworben, um eine vollumfängliche Berichterstattung garantieren zu können», sagt Philippe Fischer, Fachleiter Kommunikation Business Unit Sport SRG.
Und auch Federer-Fans müssen in Zukunft nicht darben. Nebst den umfassenden rechten an den Grand-Slam-Turnieren besitze die SRG die exklusiven Free-TV-rechte für die Schweiz an allen Spielen der 1000er und 500er-Turniere sowie den World Tour Finals.
Das heisst: Die SRG überträgt nicht mal alle Spiele von Roger Federer, für die sie eigentlich die Rechte hätte.