Am Donnerstag hat Novartis seine Produktionsstätte im Fricktal offiziell in Betrieb genommen. In der Aufbereitungsanlage arbeiten momentan 185 Angestellte.
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Das Schweizer Pharmaunternehmen Novartis eröffnet eine neue Produktionsstätte für Zell- und Gentherapie. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gestern hat Novartis seine neue Produktionsstätte für Zell- und Gentherapie eröffnet.
  • Die Anlage beschäftigt mittlerweile 185 Mitarbeitende.
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Novartis hat am Donnerstag seine neue Produktionsstätte für Zell- und Gentherapie im Fricktal offiziell in Betrieb genommen. Was klein klingt, ist ein grosser Schritt. Weltweit ist Stein damit einer von insgesamt drei Standorten, an denen die personalisierte Zelltherapie Kymriah hergestellt werden kann.

Mittlerweile sind 185 Mitarbeitende in der Aufbereitungsanlage beschäftigt. Bis 2022 sollen es laut Steffen Lang 450 sein. Dies kündigte der Technikchef bei der Eröffnungsfeier an.

Diese Fachkräfte müssen gut ausgebildet und qualifiziert sein. Dies weil die Produktion dieser personalisierten Zelltherapie komplex und aufwendig ist, sagte Lang weiter. Kymriah gehört zu den sogenannten CAR-T-Therapien.

Dabei werden den Patienten, die an bestimmten Formen von Blutkrebs leiden, Blutzellen entnommen. Im Labor wurden diese dann genetisch so verändert, dass sie die Fähigkeit erlangen, gegen den Krebs vorzugehen.

Die Zellen müssen dann noch vermehrt werden. Dieser Prozess dauert etwa drei Wochen. Erst dann wird das genveränderte Blut dem Patienten via Infusion wieder zugeführt. Das alles stellt auch hohe Anforderungen an das Personal.

Novartis verlangt 370'000 Franken für Behandlung

Diese modernen einmaligen Behandlungen stellen aber auch an das Gesundheitssystem hohe Anforderungen. Sie sind neu und im Fall von Kymriah auf den ersten Blick auch sehr teuer. In der Schweiz möchte Novartis 370'000 Franken für die Behandlung verlangen.

Wie Länderpräsident Matthias Leuenberger auf der Veranstaltung klar machte, wird die tatsächliche Vergütung tiefer sein als dieser Listenpreis. «Der tatsächliche Preis, den die Krankenkassen zahlen, liegt klar darunter.»

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Matthias Leuenberger, Länderpräsident der Novartis, spricht an einer Medienkonferenz. - keystone

Dass sich die Gesundheitssysteme angesichts der Forschungsfortschritte wandeln müssen, räumte auch Bundesrat Alain Berset ein, der ebenfalls zur Eröffnung kam: «Alle Seiten müssen aktiv an der Preisdiskussion teilnehmen», betonte Berset. Wichtig sei aber, nicht nur über Preise zu diskutieren; damit würde man dem Wandel und Fortschritt der Branche nicht gerecht werden.

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