Oberengadiner Bevölkerung ist sich uneinig betreffend Spitalfusion

Keystone-SDA Regional
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Engadin,

Die Abstimmungen über die geplante Fusion des Spitals Oberengadin mit dem Kantonsspital in Chur haben begonnen.

Spital Oberengadin
Das Spital Oberengadin, mit 300 Vollzeitstellen das zweitgrösste im Kanton Graubünden, steht finanziell unter Druck und strebt deshalb eine Fusion mit dem Kantonsspital Graubünden an. - KEYSTONE/Gian Ehrenzelle

Zwei von elf Gemeinden haben unterschiedlich abgestimmt. Die Stimmberechtigen in St. Moritz sagten am Sonntag Ja, diejenigen von La Punt Chamues-ch hingegen lehnten das Vorhaben am Freitag ab.

62 Prozent der St. Moritzer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger waren für das Fusionsvorhaben. In La Punt Chamues-ch hingegen lehnte die Gemeindeversammlung den Zusammenschluss mit 45 zu 36 Stimmen ab. Die Zeichen in Samedan stehen nach einer Vorabstimmung ebenfalls schlecht.

Gemeinsame Entscheidung aller Gemeinden erforderlich

Im Vorfeld des Abstimmungskampfes hatte die Stiftung Gesundheit Oberengadin (SGO) betont, dass die Zustimmung aller elf Oberengadiner Gemeinden erforderlich sei, um die vorgeschlagene Integration der beiden Spitäler weiterzuverfolgen. Die Stiftung betreibt heute das finanziell unter Druck stehende, zweitgrösste Bündner Spital.

Der Stiftungsrat nehme diese Ergebnisse zur Kenntnis, schrieb die SGO am Montag in einer Mitteilung. Bei einem Nein werde das Projekt aber nicht gleich gestoppt, sagte Stiftungspräsident Christian Brantschen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es sei wichtig, dass sich alle demokratisch äussern könnten.

Endgültige Entscheidung Ende Mai

Erst nach Abschluss der Abstimmungen Ende Mai in Zuoz werde man sich ein vollständiges Bild der Situation machen können und dementsprechend entscheiden, wie es weitergeht.

Die bestehende Leistungsvereinbarung der SGO mit den betroffenen Gemeinden läuft Ende 2025 aus. Die neue Finanzierung und die neue Leistungsvereinbarung müssen deshalb bis Ende Jahr erarbeitet und von allen Gemeinden genehmigt werden. Aktuell kostet das Spital die Kommunen jährlich 11,4 Millionen Franken.

Kostenreduktion durch Fusion?

Doch «aufgrund der geringen Fallzahlen und der fehlenden Kooperationsmöglichkeiten ist die Weiterführung der Selbstständigkeit nicht zweckmässig», betonte die SGO erneut. Die Stiftung und die Behörden rechnen bei einer Fusion mit einer Verringerung der Kosten auf sieben Millionen Franken pro Jahr.

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