Oberster Metzger: Branche trotz stetigem Fleischkonsum unter Druck

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Bern,

Der Druck auf die Metzgereien hat laut dem obersten Schweizer Metzger trotz konstantem Fleischkonsum zugenommen.

Metzger bei der Arbeit
Metzger bei der Arbeit - AFP/Archiv

Metzgereien würden als Filialen von Grossverteilern übernommen oder fusionierten, sagte Daniel Schnider, Leiter des Schweizer Fleisch-Fachverbands. Fehlende Nachfolgelösungen bei einer Pensionierung betreffe die Fleischbranche ebenso wie andere Wirtschaftszweige. «Metzger schliessen selten, weil ihr Geschäft nicht rentiert», sagte Schnider in einem am Montag veröffentlichten Interview mit CH Media.

«Vor 40 Jahren waren rund 2400 Betriebe Mitglied im Schweizer Fleisch-Fachverband, heute sind wir noch bei 900», sagte der Verbandschef. Der Schwund von Metzgereien habe sich zuletzt entschleunigt. Zwar verliere der Verband Mitglieder, die Zahl der Beschäftigten sei aber durch Übernahmen und Zusammenschlüsse bei 24'000 Angestellten konstant geblieben.

Doch die Anforderungen seien gestiegen. Eine Fleischtheke reiche heute nicht mehr aus, es brauche zum Beispiel auch Partyservices. «Man kann aber nicht morgens um fünf Cervelats produzieren und am Abend bis spät noch auf Partys zu grillieren.»

Bei Hochsaisons fehlt das Personal

Besonders zu Spitzenzeiten fehle es an Personal. Die vier Hochsaisons – Ostern, die Grill- und Wildsaison sowie Weihnachten – seien heute viel stärker ausgeprägt als früher, sagte Schnider. Zudem machten die Metzgereien heute bis zu 60 Prozent ihres Umsatzes am Freitag und Samstag. Unter der Woche sei es im Vergleich zu früher eher ruhig.

Die Nachfrage nach Fleisch ist im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. «Durch die wachsende Bevölkerung merken wir davon aber nichts», sagte Schnider. Das gesamte Fleischangebot 2023 umfasste 436'359 Tonnen, 3,5 Prozent weniger als 2022, wie der Fleischwirtschaftsverband Proviande im März mitteilte. Der Umsatz mit Fleisch-Ersatzprodukten ging 2023 nach einer Stagnation im Vorjahr um 1,5 Prozent zurück, wie das Institut Nielsen Anfang Jahr mitteilte.

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Kommentare

User #7331 (nicht angemeldet)

Schweine, Rinder, Hühner und andere Tiere werden völlig legal unter grausamen Bedingungen gehalten und durch Qualzüchtungen darauf optimiert, in immer kürzerer Zeit immer mehr Fleisch anzusetzen! Ziel ist meist der höchstmögliche Profit! Bei Poulet beispielsweise hat die Tierindustrie das natürliche Sättigungsgefühl weggezüchtet, damit sie in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Gewicht ansetzen. Den Schweinen werden die Ringelschwänze abgeschnitten und die Eckzähne abgeschliffen, meist ohne Betäubung. In der Schweinezucht leiden Muttersäue in Kastenständen, Kannibalismus und Verhaltensstörungen sind an der Tagesordnung! Auf Tiertransporten hungern und verdursten Rinder, Hühner und Schweine bei jeder Witterung. Im Schlachthof werden die Tiere unter Todesangst qualvoll betäubt und getötet.

User #7331 (nicht angemeldet)

Was ist der ethisch relevante Eigenschaftsunterschied, weshalb Tiere abgeschlachtet werden dürfen, Menschen aber nicht? Diese Frage wollen die Fleischfressenden und Milchtrinkenden nur ungern beantworten! Sie kommen dann immer mit trivialen Gründen wie Religion, Geschmack, Tradition, Gewohnheit, Bequemlichkeit!! Tierische Produkte konsumieren ist für die Gesundheit nicht nötig! Man kann gesund vegan leben. Wer vegan lebt schützt Tiere, das Klima und den Planeten. Also: Vegan leben anstatt Tiere quälen! Warum Tiere abschlachten lassen, wenn es für die Gesundheit nicht nötig ist? Rotes Fleisch und Wurstwaren sind genau so krebserregend wie Zigaretten.

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