Ohne Meereszugang: Die Schweiz ist jetzt Containerschiff-Königin
Die Schweiz überholt Deutschland und China in der Containerschifffahrt. Möglich macht das die MSC – die weltgrösste Reederei mit Sitz in Genf.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz ist neu die grösste Containerschiff-Nation der Welt.
- Deutschland, bisher führend, ist auf Platz drei zurückgefallen.
- Grund dafür ist die Reederei MSC mit Sitz in Genf.
Bislang war Deutschland die weltgrösste Containerschiff-Nation. Doch das ist jetzt vorbei. Den Titel trägt nun ein Land, das nicht einmal einen Zugang zum Meer hat.
Die Schweiz – ein Land ohne eigenen Meereszugang – ist zur grössten Containerschiff-Nation der Welt aufgestiegen.
China neu vor Deutschland
Der bisherige weltweite Flottenprimus Deutschland ist sogar auf Platz drei zurückgefallen. Das sagte die Präsidentin des Verbands deutscher Reeder (VDR), Gaby Bornheim, in Hamburg. Nach der Schweiz folgt demnach China auf Platz zwei.
Dass das Alpenland nun führend in der Containerschifffahrt sei, liege an einem einzigen Unternehmen: der weltgrössten Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) mit Sitz in Genf.
Sie habe sich in der Vergangenheit nicht nur durch den Einstieg beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA einen Namen gemacht. Sondern zuletzt auch als Aufkäuferin deutscher Containerschiffe. «Die haben sehr viel Tonnage übernommen», sagte Bornheim.
Die Bruttoraumzahl (BRZ) der unter deutscher Kontrolle fahrenden Containerschiffe sei zwar von 29 auf 30,2 Millionen BRZ gestiegen. Doch lägen nun die Schweiz bei 34,7 Millionen BRZ und China bei 31 Millionen BRZ vorn.
Die BRZ bezeichnet das Mass für die Gesamtgrösse eines Schiffes.
Dass auch China an Deutschland vorbeigezogen ist, liegt laut VDR-Hauptgeschäftsführer Martin Kröger vor allem an den innerasiatischen Verkehren. Diese würden China mit vielen kleinen Containerschiffen bedienen.