Schweizer Tourismus steht vor einem weiteren Boom, mit den USA als neuem Hauptmarkt.
Schweizer Tourismus
Der Schweizer Tourismus blickt einem starken Sommer entgegen. (Archivbild) - keystone

Der Schweizer Tourismus blickt einem weiteren Rekordsommer entgegen. Laut Ökonomen sinkt zwar die Nachfrage aus Europa und der Schweiz. Dafür dürften die Fernmärkte für starke Wachstumsimpulse sorgen. Die USA könnten dabei zum wichtigsten ausländischen Herkunftsmarkt avancieren.

So erwarten Ökonomen von BAK Economics für den Sommer einen Anstieg zum Vorjahr von 0,9 Prozent auf 24,2 Millionen Logiernächte, wie sie am Dienstag mitteilten. Davor hatte bereits die Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) ein Anstieg von 0,4 Prozent in Aussicht gestellt.

Nachdem die hiesige Hotellerie bereits im Vorjahr so viele Übernachtungen in einem Sommer wie noch nie gezählt hatte, dürfte es also einen weiteren Rekord geben.

Fernmärkte als Wachstumstreiber

Dabei erwarten die Ökonomen starke Wachstumsimpulse aus den Fernmärkten. So erwartet BAK Ecomomics positive Signale aus Indien. Auch sei das Aufholpotenzial aus China noch immer gross. Zudem seien die anderen asiatische Märkte sehr stark gewachsen.

Zum wichtigsten Herkunftsmarkt für die Schweiz dürften laut den BAK-Ökonomen aber erstmals die USA werden. Sie lösen damit Deutschland ab, das vor zehn Jahren noch für doppelt so viele Logiernächte wie die USA zuständig war. Den Prognosen zufolge wäre damit im Sommer jede elfte Logiernacht einem Gast aus den USA zuzurechnen.

Abkühlung in Europa

Für Europa rechnen die Ökonomen dagegen mit einer Abkühlung. Die Reallöhne in Europa hätten sich noch immer nicht erholt, sagte BAK-Experte Simon Flury. Trotz hoher Inflation seien die Löhne nicht massgeblich gestiegen.

Auch für die Gäste aus der Schweiz wird ein Rückgang erwartet, wenn auch auf hohem Niveau. Sowohl die KOF wie auch BAK Economics betonen denn auch die Wichtigkeit der inländischen Gäste für den hiesigen Tourismus.

Schweizer entdecken ihr Land neu

Dank der Schweizerinnen und Schweizer habe die hiesige Hotellerie den Corona-Schock im Vergleich zu den Nachbarländern deutlich besser verdaut, sagte BAK-Ökonom Michael Grass. Sie hätten während der Pandemie ihr Land wiederentdeckt und dies mache sich weiterhin bemerkbar.

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