Opfer von Embracher Prügelattacke liegt noch im Spital

Bianca Lüthy
Bianca Lüthy

Region Embrach,

Eine Frau ist in Embrach von Jugendlichen aufs Übelste verprügelt worden. Das Opfer liegt mit sechs gebrochenen Rippen im Spital.

zürich stichwaffe
Die Kantonspolizei Zürich sucht nach Zeugen. (Symbolbild) - Twitter/KapoZuerich

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstagabend wurde eine Frau in Embrach von einer Gruppe Jugendlichen verprügelt.
  • Das Opfer wollte die Teenager davon abhalten, einen Selecta-Automaten zu beschädigen.

Der Schock sitzt immer noch tief: Am Samstagabend wurde in Embrach ZH eine 38-jährige Frau von ein paar Jugendlichen verprügelt. Das Opfer liegt seither im Spital und leidet unter schweren Schmerzen. Die Embracherin hat sechs gebrochene Rippen. Zudem hat sie Wasser in der Lunge, ein blaues Auge und Hämatome am ganzen Körper.

Und das alles, weil das Opfer Zivilcourage zeigte und die Teenager davon abhalten wollte, einen Selecta-Automaten zu beschädigen. «Ich war hungrig und wollte mir am Automaten ein Beef Jerky herauslassen», wie sie in einem Interview mit «Blick» sagt.

Die Snack-Packung blieb aber im Automat hängen. Sie habe dann ein paar Meter weiter auf ihren Zug gewartet. Die Gruppe versuchte dann selbst an die Packung zu kommen. Und traten mit ihren Füssen gegen den Automaten.

«Ich sagte ihnen, sie sollen aufhören, es kam zur Diskussion.» Die zwei Mädchen der Fünfergruppe wurden dann frech und ausfällig gegenüber der Embracherin: «Ich antwortete den Mädchen, sie hätten ja noch Eierschale am Hintern. Während ich mit ihnen diskutierte, schlug mir einer der Buben ins Gesicht.»

Passanten sahen tatenlos zu

Es kam noch schlimmer und sie wurde aufs Gleis geschmissen. Das erste Gleis in Embrach sei glücklicherweise ein Abstellgleis, auf dem kein Zug verkehre. Beim Versuch aufzustehen schlug ihr der Angreifer nochmals auf den Kopf. «Er zeigte keine Gnade, man sah es in seinem Blick.»

Nach Angaben des Opfers hatte es zum Tatzeitpunkt einige Passanten am Bahnhof. «Keiner half mir. Nicht einmal der Buschauffeur.» Aus eigener Kraft raufte sie sich zusammen und rief selbst den Notruf.

Die Täter hatten sich selbst bei der Polizei gestellt. «Das war das Mindeste», so die Frau im Interview. Den Anschuldigungen eines Täters, sie habe die Mütter der Jugendlichen beleidigt, weist sie vehement zurück: «Was ich sagte, war, dass ich ihre Mutter hätte sein können.»

«Diese Kinder haben keinen Charakter»

Einer der Beteiligten redete sich feige raus und behauptete, sie hätte «nur einen Schlag» in die Rippen bekommen und sei dann zu Boden gegangen. «Das stimmt doch alles nicht, es zeigt, dass diese Kinder keinen Charakter haben. Einfach respektlos!»

Die couragierte Frau hofft nun, dass sie etwas aus der Schandtat lernen. «Aber ganz ehrlich glauben tue ich es nicht.»

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