Paris lässt nach Brand von Notre-Dame Schulen putzen
Das Wichtigste in Kürze
- Der Brand der Notre-Dame könnte Blei freigesetzt haben.
- Um eine Verschmutzung zu verhindern, werden nahe gelegene Einrichtungen geputzt.
Nach der Brandkatastrophe von Notre-Dame lässt Paris Schulen, Kinderkrippen und Pflegeheime in der Nähe der Kathedrale intensiv reinigen, um gegen eine Verschmutzung mit Bleistaub vorzugehen. Die bisher bei durchgeführten Tests genommenen Stichproben hätten jedoch alle unter den von der regionalen Gesundheitsbehörde ARS festgelegten Referenzwerten gelegen, teilte das Rathaus am Donnerstag mit. Seit dem Brand im April seien ausserdem die empfohlenen täglichen Reinigungen durchgeführt worden, schrieb die Stadt. Die Gesundheit der Pariser habe Priorität, versicherte das Rathaus.
Die investigative Online-Plattform «Mediapart» hatte zuvor erneut berichtet, dass rund um die Kathedrale die zulässigen Blei-Werte höher seien als erlaubt. «Mediapart» warf der Stadt vor, diese Werte zu verschweigen. Das Rathaus der französischen Hauptstadt betonte, seit dem Ausbruch des Feuers transparent die Ergebnisse mitgeteilt zu haben.
Bleivergiftung hätte schwerwiegende Folgen
Die Schliessung der Schulen und Krippen zu den Sommerferien würde nun genutzt, um nochmals grössere Reinigungsarbeiten durchzuführen. Diese würden aber ohnehin jedes Jahr stattfinden, betonte die Stadt.
Vor allem in der Dachkonstruktion und der Turmabdeckung der Kathedrale war viel Blei verarbeitet. Es war bei dem Feuer vor knapp drei Monaten geschmolzen. Die Umgebung wurde mit Blei verschmutzt.
Eine Bleivergiftung kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Blei schädigt das zentrale Nervensystem und kann etwa zu Fehl- und Frühgeburten oder Nierenschäden führen.