Russen-Luftabwehr könnte Absturz in Kasachstan verursacht haben
Ein Passagier-Flugzeug der Azerbaijan Airlines ist in Kasachstan abgestürzt. 38 Tote werden gemeldet. Zur Absturzursache gibt es verschiedene Versionen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Flugzeug der Azerbaijan Airlines ist nahe der kasachischen Stadt Aktau abgestürzt.
- Die Zahl der Überlebenden und diejenige der Toten sind noch unklar.
- Unklarheit gibt es auch bei der Absturzursache.
Ein Passagier-Flugzeug aus Aserbaidschan ist nahe der Stadt Aktau in Kasachstan abgestürzt. An Bord des verunglückten aserbaidschanischen Flugzeugs in Kasachstan waren nach Angaben der Fluglinie 67 Menschen.
Azerbaijan Airlines spreche von 62 Passagieren und 5 Mitgliedern der Besatzung, meldete die staatliche aserbaidschanische Nachrichtenagentur Azertag aus Baku. Direkt nach dem Unfall bei der Stadt Aktau in Kasachstan hatte es auch Berichte über 105 Menschen an Bord gegeben.
Die kasachische Agentur Tengrinews verbreitete auch ein Video des Unglücks. Es zeigt, wie die Maschine aus geringer Höhe an der Küste des Kaspischen Meeres kurz vor dem Flughafen von Aktau abstürzt und sich in einen Feuerball verwandelt.
Trotzdem meldeten die kasachischen Behörden im Lauf des Vormittags, dass immer mehr Menschen lebend geborgen werden. Bis Mittwochmittag Ortszeit war von 28 Überlebenden die Rede.
Danach kursierten verschiedene Zahlen bezüglich der Überlebenden. Teilweise war von 32 die Rede – später wurde diese Zahl auf 29 korrigiert.
Am frühen Abend wurden 38 Tote gemeldet. Das sagte der kasachische Vize-Regierungschef Qanat Aldabergenuly Bosymbajew im Gespräch mit der kasachischen Nachrichtenagentur Tengrinews bei einem Treffen mit Vertretern der Untersuchungskommission am Unglücksort.
Passagiere im Heck überlebten
Fotos zufolge wurde das Heck weniger beschädigt. Aus diesem Wrackteil wurden nach Medienberichten überlebende Passagiere gerettet. Bug und Mittelteil wurden dagegen zerstört.
Die regionale Gebietsverwaltung von Mangistau veröffentlichte eine Liste der Verletzten, auf der sich auch die Namen zweier Kinder fanden. Ein elfjähriges Mädchen gab an, in Deutschland zu wohnen. Seine Staatsangehörigkeit kenne es nicht. Der Liste nach hatten 14 Überlebende die Staatsangehörigkeit von Aserbaidschan, 10 von Russland und 2 von Kirgistan.
Vogelschlag schuld?
Das Flugzeug war in Baku gestartet und sollte nach Russland in die tschetschenische Hauptstadt Grosny fliegen. Der Flughafen dort sei aber wegen Nebels geschlossen gewesen, sodass die Maschine nach Machatschkala am Kaspischen Meer umgeleitet wurde.
Nach ersten Informationen von Azerbaijan Airlines sei das Flugzeug vom Typ Embraer 190 in einen Vogelschwarm geraten, meldete Azertag. Es habe dann eine Notlandung in Aktau versucht. Moderne Jets sind eigentlich so konstruiert, dass sie die Kollision mit Vögeln überstehen. In schweren Fällen kann Vogelschlag aber immer noch Maschinen in Gefahr bringen.
Flugzeug von russischer Luftabwehr getroffen?
Später kursiert eine andere mögliche Erklärung für das Unglück. Demnach soll die russische Luftabwehr beim Absturz eine Rolle gespielt haben, berichten mehrere Medien unter Berufung auf Militärblogger.
Das Flugzeug könnte demnach getroffen worden sein, als die russische Luftabwehr einen ukrainischen Drohnenangriff bekämpfte. Eine offizielle Bestätigung für diese Version gibt es jedoch nicht.
❗️/1. Russian air defense most likely caused the crash of an Embraer 190 passenger plane during UAV attack on Chechnya:
— Special Kherson Cat 🐈🇺🇦 (@bayraktar_1love) December 25, 2024
An Embraer 190 passenger plane belonging to Azerbaijan Airlines crashed this morning. 67 passengers of which 5 crew members were on board. 32 people survived… pic.twitter.com/qkiSaZlw1Z
Videoaufnahmen, die in den sozialen Medien kursieren, sollen Einschusslöcher in der Maschine zeigen. Allerdings lassen sich diese ebenfalls nicht unabhängig verifizieren.