Pendler und Touris verzweifeln am Furka-Autoverlad

Nicolas Eggen
Nicolas Eggen

Oberwallis,

Störungen und Zugausfälle beim Autoverlad-Furka bringen Reisende auf die Palme. Ein Pendler kritisiert die fehlenden Investitionen. Die Betreiber wehren sich.

Furka-Autoverlad
Am Freitag ereignete sich der letzte Vorfall am Furka-Autoverlad: Der Betrieb kam für mehrere Stunden zum Erliegen. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Autoverlad-Furka kommt es immer wieder zu Störungen und Zugausfällen.
  • Ein Pendler kritisiert die fehlenden Investitionen in die Infrastruktur.
  • Die Matterhorn-Gotthard-Bahn ist sich den Problemen bewusst und verspricht Verbesserung.

Wiederholte Zugausfälle und Betriebsstörungen beim Furka-Autoverlad sorgen für Frust unter Touristen und Pendlern. Am Freitag ereignete sich der letzt-neuste Vorfall: Es kam zu einer Störung an der Geschwindigkeitsmessanlage im Steuerwagen eines Autozugs.

Der Betrieb kam für mehrere Stunden zum Erliegen. Dies berichtet der «Walliser Bote».

Einer der verärgerten Kunden ist Markus Roten. Er pendelt seit vier Jahrzehnten zwischen seinem Wohnort Buochs in Nidwalden und seinem Zweitwohnsitz Mühlebach im Goms VS.

«Stundenlang ging gar nichts mehr», erzählt er der Zeitung. Er musste schliesslich nach Buochs zurückkehren, da ihm niemand garantieren konnte, dass er noch ins Wallis kommen würde.

«Gehört zur Tagesordnung»

Roten kritisiert gegenüber der Zeitung: «Lange Wartezeiten, Reisende, welche stundenlang im Tunnel blockiert sind, keine Informationen – all das gehört zur Tagesordnung».

Trotz des steigenden Verkehrs erneuere die Matterhorn-Gotthard-Bahn weder ihr veraltetes Rollmaterial noch ihre alten Lokomotiven, kritisiert Roten.

Roten spricht von «katastrophalen» Zuständen: «Die ganzen Zugausfälle und Störungen sind ein grosses Ärgernis. Die Nerven der Pendler und der Feriengäste werden auf eine harte Probe gestellt.»

Markus Roten findet zudem dass Unternehmen müsste mehr in seine Infrastruktur investieren.

Unternehmen reagiert auf Kritik

Jan Bärwalde, Mediensprecher der Matterhorn-Gotthard-Bahn, kontert die Kritik: «Sämtliche beim Autoverlad zum Einsatz kommenden Lokomotiven wurden gerade erst einem umfangreichen Modernisierungsprogramm unterzogen. Mit einem Gesamtvolumen von mehr als 35 Millionen Franken. Sie sind auf dem neusten Stand der Technik.»

Aktuell würden auch die drei Steuerwagen modernisiert und neue Rampen- und Verladewagen beschafft.

Verbesserungen geplant

Das Unternehmen ist sich jedoch des Problems bewusst.

CEO Egon Gsponer sagte kürzlich in einem Interview mit dem «Walliser Boten»: «Wir müssen und wollen beim Autoverlad Furka zuverlässiger fahren und die Ausfallquote bei den Verladezügen minimieren. Aktuell performen wir beim Autoverlad Furka nicht gut.»

Musstest du beim Furka-Autoverlad auch schon lange warten?

Die Kapazität im Furkatunnel ist begrenzt, was an Spitzentagen zu einer Überlastung führt.

Bärwalde ergänzt: «Trotz all dieser Massnahmen werden sich Wartezeiten an Spitzentagen aufgrund der begrenzten Verladekapazitäten nicht komplett verhindern lassen.»

Kommentare

User #2328 (nicht angemeldet)

Preise frech rauf, Leistung massiv runter.

User #1868 (nicht angemeldet)

Tja, das Klimasieden kann halt schon brutal sein.

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