Pensionierte Aargauer Lehrpersonen bleiben ohne Lohngarantie
Im Kanton Aargau erhalten pensionierte Lehrkräfte bei einer Weiterbeschäftigung tiefere Löhne als kurz vor der Pensionierung.
Sie können nicht von der so genannten Besitzstandsgarantie profitieren. Der Grosse Rat hat eine Motion klar abgelehnt, die das ändern wollte.
Das Parlament verwarf am Dienstag die Motion aus den Reihen von Mitte, SP, GLP und FDP mit 82 zu 50 Stimmen.
Die Motion wollte erreichen, dass pensionierte Lehrpersonen eine «adäquate Entlöhnung» erhalten, wenn sie ohne Unterbruch weiterarbeiten oder eine Stellvertretung übernehmen.
Der Stellenmarkt sei angespannt, und man sei auf jede Lehrperson angewiesen, hiess es.
Regierungsrat lehnte Forderung ab
Im Parlament sprachen sich SP, GLP und Teile der Mitte dafür aus, dagegen votierten FDP, SVP und EVP.
Der Regierungsrat lehnte die Forderung ab. Er verwies auf das neue Lohnsystem, das vor allem für jüngere Lehrpersonen höhere Löhne brachte. Der Kanton will so auf dem Arbeitsmarkt attraktiver werden.
Weil das neue Lohnsystem jedoch tiefere Lohnmaxima aufweist, besteht gemäss Beschluss des Parlaments ein statischer Besitzstand für ältere Lehrpersonen.
Dieser wird bis zum Ende des Schulhalbjahres gewährt, in dem die Lehrperson das 65. Altersjahr vollendet.
Einige profitieren mehr als andere vom neuen Lohnsystem
Mit anderen Worten: Es gibt ältere Lehrpersonen, die nach dem neuen Lohnsystem zu viel verdienen.
Im vergangenen Jahr profitierten 2068 Lehrpersonen im Alter von 45 bis 64 Jahren von dieser Regelung.
Wenn einige der 300 bis 400 Lehrpersonen, die jedes Jahr in die Pension gehen, weiterhin Unterrichten oder Stellvertretungen übernehmen, ist ihr Grundlohn jedoch tiefer als zuvor.
Es geht gemäss Regierungsrat jeweils um einen Unterschied «von wenigen Prozenten». Um die Regeln zu ändern, brauche es viel Zeit – und bis dahin hätten nur noch wenige Lehrpersonen eine Besitzgarantie, hielt der Regierungsrat fest.