Personaldaten von Verkehrssündern wegen Basler Datenleck einsehbar

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Basel,

Ein Basler Datenleck sorgt für Stirnrunzeln. Die Polizei hat über Jahre Personendaten von Verkehrssündern frei zugänglich gemacht. Massnahmen wurde ergriffen.

Basler Datenleck
Tausende Personaldaten von Basler Verkehrssündern waren im Internet frei einsehbar. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Tausende Personaldaten von Basler Verkehrssündern waren frei einsehbar.
  • Inzwischen konnte das Datenleck aber geschlossen werden.

Die Kantonspolizei Basel-Stadt machte persönliche Daten von Verkehrssündern öffentlich einsehbar – und das über Jahre hinweg. Betroffen waren Angaben wie Name, Adresse, Art und Zeitpunkt des Vergehens.

Erst als die «Basellandschaftliche Zeitung» die Polizei damit konfrontierte, wurden die heiklen Daten vom Netz genommen. Wie der Polizeisprecher Martin Schütz erklärt, habe man bei der Einführung des Online-Bussenschalters eine Güterabwägung vollzogen. Dabei habe man sich letztlich aber bewusst für eine Methode mit hoher Benutzerfreundlichkeit entschieden.

Für Schütz nach wie vor kein Fehler. Allerdings dürfe es nicht geschehen, dass tausende Datensätze automatisiert eingelesen werden können.

Autonummer als Sicherheitspunkt

Auch Bernhard Frey, Leiter Abteilung Verkehr, äusserte sich zum Fall. «Ursprünglich hatten wir eine zusätzliche Sicherheitsstufe eingebaut, nämlich die Autonummer». Doch als Fussgänger und Velofahrer ebenfalls in den Online-Bussenschalter aufgenommen wurden, sei dieser Sicherheitspunkt entfallen.

«Grundsätzlich ist das System sicher», erklärt der Leiter von den Zentralen Informatikdiensten Thomas Berger. Mit dem heutigen Wissen werde man aber eine zusätzliche Sicherheitsstufe einführen. Und dies hole man jetzt nach.

Kritik am Basler Datenleck

Auch wenn nicht alle Vergehen – darunter Trunkenheit am Steuer und Raserdelikte – ersichtlich waren, wird das Datenleck schaft kritisiert. Gerade der kantonale Datenschutzbeauftragte findet das Geschehene nicht in Ordnung. Deshalb prüfe man derzeit weitere gemeinsame Massnahmen, um maschinelle Abfragen zu verunmöglichen.

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