Pilzexpertin: «Für die Hochsaison im Herbst ist alles offen»

Expertin Maria Neuhäusler zeigt sich optimistisch: Die Trockenheit beeinträchtige vorerst nicht die diesjährige Pilzsaison.

Trotz der gegenwärtigen Hitzewelle in der Schweiz wird eine gute Pilzsammler-Saison erwartet. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Das Wichtigste in Kürze

Experten erwarten eine gute Pilzsaison 2023 trotz der hohen Temperaturen.
Denn es werden Regen und Gewitter erwartet, was für das Pilzwachstum positiv ist.
Gesammelte Pilze sollten bei der lokalen Pilzkontrollstelle überprüft werden.

Die gegenwärtige Hitzewelle in der Schweiz mit Temperaturen von bis zu 36 Grad hat auch Auswirkungen auf die hiesigen Pilze. Trotzdem soll die Pilzsaison voraussichtlich ohne Einschränkungen stattfinden können. Maria Neuhäusler, Vertreterin der Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane der Schweiz (Vapko), sagt auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA: «Für die Pilzsammlerinnen und -Sammler ist im Hinblick auf die Hochsaison im Herbst alles offen.»

Trotz der gegenwärtig sehr hohen Temperaturen rechnet die Expertin mit einer guten Pilzsaison 2023. Man sei guten Mutes, denn zum Ende der laufenden Woche sind Regen und Gewitter angesagt. «Der Wechsel von schönem und regnerischem Wetter tut den Pilzen gut», sagt Neuhäusler.

Im Falle einer langen Phase der Trockenheit jedoch können beim Wachstum der Pilze Probleme auftreten. «Wenn sich Risse in der Erde bilden, wird es für die Pilze schwierig, zu wachsen», sagt Neuhäusler. Denn Pilze bestehen zu rund 90 Prozent aus Wasser.

Die Trockenheit sei aber im Moment kein Problem, so die Expertin weiter. Es würden gegenwärtig zum Beispiel viele Steinpilze wachsen. Insbesondere wüchsen diese auch in höheren Lagen, wo im Moment ebenfalls hohe Temperaturen herrschen und kaum Regen fällt.

Zudem helfe auch der ab Anfang Herbst auftretende Morgentau den Pilzen dabei, schnell zu wachsen. Trockenheit sei daher, wenn überhaupt, ein lokales Problem. Tatsächlich warnt der Bund über Alertswiss aufgrund von anhaltender Trockenheit in Teilen der Kantone Genf und Wallis vor Waldbränden. In anderen Regionen der Schweiz gibt es jedoch keine Warnung.

Pilze bei der lokalen Pilzkontrollstelle überprüfen lassen

Die Pilzsammlersaison startete derweil bereits Anfang August. Diejenigen, die nur gelegentlich sammeln würden, seien aber noch nicht unterwegs, sagt Neuhäusler. Pilzvergiftungen würden bei der Vapko deshalb vermehrt ab Anfang Herbst gemeldet – zum Beginn der Hochsaison.

Dabei macht die Expertin insbesondere auf die Verwechslungsgefahr bei vermeintlich bekannten Pilzen aufmerksam. Immer wieder werden harmlose Exemplare mit Giftpilzen verwechselt. Pilzsammlerinnen und -Sammler sollten ihre Pilze deshalb immer bei der lokalen Pilzkontrollstelle überprüfen lassen. Die meisten Pilzkontrollstellen in der Schweiz haben seit dem Ende der Sommerferien geöffnet.