Polizei in Zürich verstärkt Patrouillen an jüdischen Einrichtungen
Nach dem Überraschungsangriff der Hamas auf Israel vom Samstagmorgen hat die Stadtpolizei Zürich ihre Patrouillen an jüdischen Einrichtungen verstärkt.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag hat die Hamas mit einem Grossangriff Israel überrascht.
- Die neue Eskalationsstufe wirkt sich auch auf die Schweizer Behörden aus.
- Laut Stadtpolizei Zürich fliessen die Ereignisse in die tägliche Lagebeurteilung ein.
Der Konflikt zwischen den Palästinensern und Israel hat eine neue Eskalationsstufe erreicht: Die radikal-islamistische Hamas hatte am Samstagmorgen tausende Raketen auf Israel abgefeuert. Zudem griffen ihre Kämpfer israelische Soldaten an und verschleppten nach Angaben der israelischen Regierung über 100 Geiseln in den Gazastreifen.
Israel reagierte darauf mit massiven Gegenangriffen. Noch immer ist die genaue Zahl der Opfer nicht bekannt.
Bei den Hamas-Angriffen kamen mindestens 900 Menschen ums Leben, 2600 wurden verletzt. Bei den israelischen Gegenschlägen starben im Gazastreifen laut dem dortigen Gesundheitsministerium mindestens 687 Menschen, über 3800 erlitten Verletzungen.
Diese Eskalation zwischen Israel und den Hamas beschäftigt auch die Schweizer Behörden: «Die Ereignisse fliessen in die tägliche Lagebeurteilung ein», erklärt die Stadtpolizei Zürich am Montagnachmittag auf Anfrage von Nau.ch. «Die Patrouillentätigkeit an den jüdischen Einrichtungen wurde erhöht.» Man habe die Mitarbeitenden nochmals auf die Situation sensibilisiert.
«Bedrohung primär von der dschihadistischen Bewegung geprägt»
Auch beim Nachrichtendienst des Bundes (NDB) ist die Situation im Nahen Osten Thema: «Für den NDB bleibt die Terrorbedrohung für die Schweiz erhöht. Die Bedrohung wird primär von der dschihadistischen Bewegung geprägt», erklärt Mediensprecherin Sonja Margelist.
Das plausibelste Terrorszenario für die Schweiz sei derzeit ein Gewaltakt, der von einer dschihadistisch inspirierten einzelnen Person mit einfachem Modus operandi verübt werde.
«Der offene und massive Gewaltausbruch durch den Anschlag auf Israel kann allerdings auch die Sicherheit jüdischer beziehungsweise israelischer Interessen in der Schweiz tangieren.»
Gemäss Beurteilung des NDB seien in der Schweiz bereits seit einigen Jahren jüdische (und muslimische) Einrichtungen einer erhöhten Bedrohung durch Terrorismus und gewalttätigen Extremismus ausgesetzt. «Dem NDB liegen allerdings keine Hinweise auf konkrete Anschlagsplanungen in der Schweiz vor», so Margelist.