Energiekrise

Polizei rät trotz Energiekrise das Licht anzulassen wegen Einbrecher

Simon Binz
Simon Binz

Zürich,

Mit Beginn der Winterzeit steigt das Einbruchsrisiko. Die Polizei rät trotz Energiekrise: Licht an, wenn Sie das Haus verlassen.

Einbrecher
Einbrecher kommen oft in der Dunkelheit. - Daniel Maurer/dpa/dpa-tmn

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Spätherbst gilt seit jeher als Hochsaison für Einbrüche.
  • Die Polizei rät seit jeher, das Licht beim Verlassen des Hauses anzumachen.
  • An dieser Präventionsmassnahme hält man im Kanton Zürich auch trotz Energiekrise fest.

Ab Herbst sind potenzielle Einbruchsopfer noch längst an der Arbeit oder unterwegs, während bereits im Lauf des Nachmittags die Dämmerung einsetzt. Die frühen Abendstunden bieten Tätern somit optimale Bedingungen, um im Schutz der Dunkelheit in Wohnhäuser einzudringen. Daher gilt der Spätherbst seit jeher als Hochsaison für Einbrüche.

Ein bekanntes Mittel um sich gegen Einbrüche zu wehren: Daheim das Licht eingeschaltet lassen, wenn man nicht zu Hause ist. Doch ist diese Praxis in Zeiten von Energiekrise noch vertretbar? Dieser Frage machte «Schweiz Aktuell» in einem gestern ausgestrahlten Beitrag zum Thema. Eine Journalistin begleitete die Kantonspolizei Zürich bei einer Sicherheitsberatung.

Schalten Sie wegen Einbrechern das Licht ein, wenn Sie das Haus verlassen?

Spannend: Der zuständige Beamte, Peter Strohmaier, riet der Beratung suchenden Familie, das Licht anzulassen, wenn niemand zu Hause ist. «Wir empfehlen, dass sie auch während der Abwesenheit, wenn sie nicht im Haus sind, das Licht brennen lassen», sagte der Sicherheitsberater Präventionsabteilung der Kapo.

Die Journalistin unterbrach den Polizisten in diesem Moment in seiner Beratung und wies ihn daraufhin, dass sich dies mit der Vorgabe des Bundesrates – «Strom sparen – Lichter löschen» – überschneide und fragte, wie die Kapo diese beiden Empfehlungen miteinander vereinbaren könne.

Einbruch
Durch die Einbrüche beläuft sich der Sachschaden auf mehrere tausend Franken. - Keystone

Experte Strohmaier antwortete, dass es keine Festbeleuchtung im ganzen Haus brauche. «Also wenn ich nicht zuhause bin, dann muss ich auch nicht jeden Raum beleuchten, sondern nur gezielt ein, zwei Räume. Vielleicht im oberen Stock noch ein Zimmer.» Der Sicherheitsberater der Kapo erwähnte zudem LED-Lampen und Zeit-Schaltuhren, um trotzdem Strom zu sparen.

UVEK empfiehlt Licht ganz auszuschalten – trotz Einbruchsrisiko

Im Gegensatz zur Polizei empfiehlt das Bundesamt für Energie wegen der Energiesparkampagne das Licht ganz auszuschalten, wenn man das Haus verlässt.

Auf Anfrage von «Schweiz Aktuell» gab das UVEK bekannt, man sei sich bewusst, dass dies ein Widerspruch zur Einbruchspräventionskampagne sei. Wenn man trotzdem Licht einsetzen wolle, werden deshalb Zeit-Schaltuhren oder Lampen mit Bewegungsmelder empfohlen.

Kommentare

Weiterlesen

Sparen Umfrage
306 Interaktionen
strom
Weihnachtsmarkt
2 Interaktionen

Mehr Energiekrise

1 Interaktionen
Evuadro
4 Interaktionen
Kuba
5 Interaktionen

Mehr aus Stadt Zürich