Post und Cara kündigen Patientendossier-Vertrag in der Romandie
Verein Cara muss nach Kündigung durch die Post einen neuen technischen Partner für das EPD finden.

Der Verein Cara, der das elektronische Patientendossier (EPD) in den Kantonen Freiburg, Genf, Jura, Wallis und Waadt bereitstellt, muss einen neuen technischen Partner finden. Die Schweizerische Post hat den Vertrag per Ende Februar 2026 gekündigt, wie Cara am Freitag mitteilte.
Die Ankündigung erfolgte zu einem Zeitpunkt, als die beiden Parteien über eine Vertragsverlängerung verhandelten. Laut Angaben von Cara soll die Post beabsichtigt haben, «ihre Leistungen zu reduzieren». Sie vollziehe «ohne vorherige Konsultation» eine neue Softwarelösung und das Hosting der Daten auf den Servern von Microsoft Schweiz.
Neue Plattform trotz Bedenken
Einem Unternehmen unterliegt dieses System jedoch den US-Regulierungen. «Der Vorschlag der Post war daher, für die Kantone aus technischen, finanziellen und datenschutzrechtlichen Gründen inakzeptabel», schreibt Cara weiter.
Die Post versicherte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA derweil, dass ihre neue Plattform für das EPD «sicher und bewährt» sei. Es werde von Trifork zur Verfügung gestellt.
Datenhosting bei Microsoft
Was die Frage des Datenhostings betrifft, so würden diese Daten «in einer hybriden Form» in der Microsoft-Cloud in der Schweiz gespeichert. Die Post erklärte damit, dass sie sich «strikt» an die Bestimmungen des neuen Bundesgesetzes über den Datenschutz halte.
Cara schrieb indes, sie habe bereits «Alternativen identifiziert» für eine EPD-Plattform nach Ablauf des Vertrags. Zurzeit gibt die von den fünf Westschweizer Kantonen finanzierte Vereinigung keine weiteren Informationen über diese Alternativen bekannt.