PR-Fauxpas: AC Milan wirbt mit Kapellbrücke – für die Stadt Genf
In einem Werbevideo wirbt AC Milan-Star Noah Okafor für die Stadt Genf – diese erhält dadurch aber plötzlich Sehenswürdigkeiten, die sie gar nicht hat.
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Das Wichtigste in Kürze
- Der Fussballclub AC Milan stellt aktuell Orte aus den Heimatländern seiner Spieler vor.
- Auch Genf ist dank Noah Okafor dabei – aber nicht nur mit Genfer Sehenswürdigkeiten.
- Denn auch die Luzerner Kapellbrücke wird in dem Video nach Genf verortet.
Dem früheren deutschen Nationalspieler Andreas Möller wird einer der wohl berühmtesten Fussballer-Sprüche zugeschrieben: «Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien!»
In eben jenem Italien und selbigem Mailand haben sich PR-Profis diese Denkweise nun offenbar zum Vorbild genommen. Und dabei allerlei Schweizerisches der Stadt Genf zugeordnet. Diese sollte nämlich in einem Werbevideo auf Instagram durch Nati-Star Noah Okafor potenziellen Touristinnen und Touristen schmackhaft gemacht werden.
Serviert bekommen diesen Eintopf die rund 16 Millionen Follower des italienischen Top-Fussballclubs AC Milan, für welchen Okafor spielt. Gemeinsam mit seinem Sponsor, der Airline «Emirates», veröffentlicht der Verein aktuell die Reihe «Travel Talks». Die eigenen Topspieler stellen darin Reiseziele aus ihren Heimatländern vor.
Der Schweizer Offensivspieler Noah Okafor darf für die Schweiz ran – und die Stadt Genf als Reiseziel für Touristen anpreisen. Das macht er auch, indem er Genf eingangs als «eine wunderschöne Stadt mit einem wunderschönen See» lobt. Doch dann wird es auf einmal etwas ungenau.
Schloss Chillon und Kapellbrücke: Umgezogen nach Genf?
Zu Okafors Worten zeigen die Macher des Werbeclips auch ein paar Bilder. Zu sehen ist – bis hierhin passt es – der Jet d'Eau, das Wahrzeichen der Stadt Genf.
Doch dann werden auf einmal Fotos des Schlosses Chillon und der Kapellbrücke gezeigt. Das Schloss liegt ja immerhin noch am Genfer See, wenngleich etwa anderthalb Autostunden weg von Genf. Aber die Kapellbrücke von Luzern?
Dass Okafor selbst dann auch noch das «Birchermüsli» zum typischen Genfer Gericht macht: geschenkt. Ganz so genau kann ein gebürtiger Baselbieter die Genfer Kulinarik vermutlich nicht kennen.
Das Video – wenngleich etwas ungenau – erfüllt aber offenbar seinen PR-Zweck. Rund 36'000 Menschen auf Instagram haben es bereits mit einem Like gewürdigt.
