Preis für ein Kafi crème steigt wohl noch weiter

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Bern,

Eine der wichtigsten Kaffeebohnen der Welt kostet heute so viel wie seit 1979 nicht mehr. Auch der Preis für ein Café crème dürfte weiter ansteigen.

Kaffee Preise
Die Preise für Kaffeebohnen sind zuletzt gestiegen, das könnte sich auch auf die Preise für ein Kaffee Crème auswirken. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Robusta-Kaffeebohnen sind in Instantkaffee und Espresso-Mischungen drin.
  • Doch ihr Preis ist in den letzten zwölf Monaten um satte 60 Prozent gestiegen.
  • Den Schweizer Kaffeeröstern drohen nun massiv höhere Rohstoffkosten.

2023 hat der Preis für ein Kafi crème in der Schweiz ein neues Rekordhoch erreicht. Der Durchschnittspreis stieg um zehn Rappen auf 4,49 Franken.

Und die Preise für Kaffee dürften weiter in die Höhe klettern. Denn laut der Nachrichtenagentur «Bloomberg» ist der Preis für Robusta-Kaffeebohnen in den letzten zwölf Monaten um 60 Prozent gestiegen. Damit kosten sie so viel wie seit dem Jahr 1979 nicht mehr.

Sie gehört zu den wichtigsten Kaffeebohnen, da sie für Instantkaffee und Espresso-Mischungen verwendet wird. Gemäss der Nachrichtenagentur werde sich dieser Anstieg bald «in den Grosshandelspreisen in den Supermarktregalen widerspiegeln».

Preise für eine Tasse Kaffee werden überprüft und allenfalls angepasst

Und das dürften wir auch in der Schweiz spüren: Denn den Schweizer Kaffeeröstern drohen laut dem Marktbericht der Schweizerischen Röstergilde massiv höhere Rohstoffkosten. Demnach könnte eine Kaffeemischung je nach Zusammensetzung bis zu 75 Prozent mehr kosten als noch 2021.

Inwiefern sich das auf den Preis für ein Kafi crème auswirke, sei schwer zu sagen, schreibt «CH Media». Wenn andere Kosten wie Miete und Löhne auch weiter steigen würden, könnte der Bohnenpreis den Ausschlag für höhere Preise geben.

Laut Hans-Peter Oettli, Präsident des Interessenverbands Cafetiersuisse, habe der Rohstoffpreis von Kaffee selten einen direkten Einfluss darauf. Doch im Rahmen aller Kostenentwicklungen und der Konkurrenzfähigkeit werde man auch den Preis für eine Tasse Kaffee überprüfen und allenfalls anpassen.

Kaffee-Konsum eine soziale und ökologische Katastrophe

Wie das «Wall Street Journal» berichtet, seien globale Trends für das aktuelle Preishoch beim Kaffee verantwortlich. Und diese würden meist mit dem einzelnen Konsumenten beginnen. Die Kaffee-Rituale eines einzelnen Konsumenten bezeichnet die Zeitung als eine soziale und ökologische Katastrophe.

Denn pro Arabica-Baum gebe es pro Jahr rund ein halbes bis ein Kilogramm Bohnen. Wer also zum Beispiel pro Tag zwei Tassen Kaffee trinke, der sei auf die kontinuierliche Produktion von rund 20 Kaffeebäumen angewiesen.

Wie viele Tassen Kaffee trinkst Du am Tag?

Das wiederum habe eine massive Abholzung und einen beträchtlichen CO₂-Ausstoss zur Folge. Hinzu kommen die Armutslöhne, welche die Kaffee-Bauern oft nur erhalten. Mit dem Klimawandel nehmen zudem Hitzewellen und extreme Trockenperioden zu.

Rund die Hälfte der Flächen, die heute für den Kaffee-Anbau am besten geeignet sind, werde bis 2050 nicht mehr verwendbar sein. Im grössten Kaffeeproduktions-Land Brasilien sollen sogar knapp 90 Prozent der Flächen betroffen sein. Laut «CH Media» dürfte dies auf lange Sicht die Preise immer weiter steigen lassen.

Kommentare

User #6345 (nicht angemeldet)

Bei ca 8 Gramm Kaffee je Tasse ist wohl ein Preis Niveau erreicht welches auch eine Verdoppelung des Rohstoffpreises zu verdauen

User #6295 (nicht angemeldet)

Dann werden wir in Zukunft keinen Kaffee mehr trinken in den Restaurants. Nur noch zu Hause

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