Preisüberwacher: Stefan Meierhans schaute 2020 auf Maskenpreise
Das Wichtigste in Kürze
- Der Preisüberwacher verkündet den Jahresrückblick 2020.
- Das Amt rund um Stefan Meierhans nahm die Maskenpreise besonders unter die Lupe.
- Künftig sollen vor allem marktmächtigte Online-Plattformen vertieft geprüft werden.
Die Corona-Pandemie hinterliess im vergangenen Jahr auch beim Preisüberwacher Spuren. Wegen der vorübergehenden Knappheit und hohen Preisen an Desinfektionsmitteln und Masken eröffnete er Marktbeobachtungen. Beim Ethanol klärte er gar ab, ob die marktführende Importeurin Alcosuisse missbräuchliche Preise definiert hatte.
Einen solchen Preismissbrauch habe aber nicht festgestellt werden können. Das schreibt der Preisüberwacher Stefan Meierhans am Dienstag in der Medienmitteilung zu seinem Jahresrückblick. Die höheren Preise seien auf die weltweite Mangellage und die gestiegenen Weltmarktpreise zurückzuführen.
Arbeit gaben dem Preisüberwacher auch die neuen Labortests für das Coronavirus. Aus Sicht des Preisüberwachers war der anfänglich definierte Preis von 180 Franken zu hoch. Nach Intervention beim Innendepartement senkte dieses den Preis in mehreren Schritten markant.
Für 200 Millionen Franken SBB-Sparbillette
Wegen der Corona-Pandemie passten der Preisüberwacher sowie die SBB zudem die Gültigkeit einer gemeinsamen Erklärung für Sparbillette an. Der Preisüberwacher und die SBB hatten diese anfangs März 2020 unterzeichnet. Sie sah Sparbillette mit einer Rabattsumme von insgesamt 100 Millionen Franken vor.
Diese Vereinbarung sei aber obsolet geworden, da die SBB den Verkauf während rund drei Monaten einstellte. Die SBB und der Preisüberwacher hätten daher die Vereinbarung im Dezember 2020 durch eine neue einvernehmliche Regelung ersetzt.
Darin verpflichtet sich die SBB, zwischen 1. Januar 2020 und 31. Dezember 2023 Sparbillette im Fernverkehr mit einem Rabatt in Höhe von mindestens 200 Millionen Franken anzubieten.
Stefan Meierhans: Gas-Markt wurde liberalisiert
Der Preisüberwacher beschäftigte sich aber auch mit Corona-freien Themen. Wichtige Entscheide hätten etwa im Gasmarkt gefällt werden können, sagte Preisüberwacher Stefan Meierhans in einem auf seiner Website aufgeschalteten Video. Der Markt sei liberalisiert worden, so dass alle billiger Gas einkaufen könnten.
Mit der Swisscom schloss er ausserdem eine Regelung ab. Konkret muss die Swisscom nun den monatlichen Nutzungspreis für eine unbeleuchtete Glasfaser gegenüber interessierten Drittanbietern senken.
Tarife im Gesundheitswesen Schwerpunkte
Arbeitsschwerpunkte waren weiterhin die Prüfung der ambulanten und stationären Spitaltarifen in der Grundversicherung.
Insgesamt hat der Preisüberwacher 1588 Meldungen von Bürgerinnen und Bürger bearbeitet, wobei er 13 neue einvernehmliche Lösungen erzielte. Von Behördenseite seien 522 Tarifvorlagen zur Stellungnahme unterbreitet worden.
In 201 Fällen gab er eine Empfehlung ab. Der Preisüberwacher analysierte insgesamt 96 Wassertarife, 77 Abwassertarife und 53 Abfalltarife.
Im laufenden Jahr will das Team des Preisüberwachers neben der Bewältigung der Corona-Kosten vor allem marktmächtigte Online-Plattformen vertieft prüfen.