Privater humanitärer Transport bringt Hilfsgüter nach Lemberg

Das Berner Hilfswerk Bär & Leu hat angesichts des Kriegs in der Ukraine eine Aktion gestartet. Insgesamt wurden 40 Tonnen Hilfsgüter nach Lemberg geschickt.

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Aus der Ukraine geflüchtete Menschen am Grenzübergang Mayaky-Udobne. Wegen des russischen Angriffs auf ihre Heimat sind Hunderttausende auf der Flucht. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Berner Hilfswerk hat 40 Tonnen Hilfsgüter nach Lemberg geschickt.
  • Damit soll den Ukraine-Flüchtlingen geholfen werden.

Angesichts der Lage in der Ukraine hat am Freitag das Berner Hilfswerk Bär & Leu 40 Tonnen Hilfsgüter geschickt. Bereits in zwei bis drei Wochen soll ein weiterer Transport nach Lemberg folgen. «Die Situation in der Ukraine ist sehr unsicher», sagt Heiner Bregulla, Präsident des Hilfswerks «Bär & Leu - Zusammenarbeit Schweiz-Ukraine».

«Unser Lager in Kiesen BE ist übervoll und der ukrainische Spediteur war gerade in der Tschechien unterwegs. Wir haben deshalb unsere für den 23. März geplante Hilfslieferung vorgezogen», so auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Zwölf Paletten Spitalmaterial, mehrere Spitalbetten, viele Kleider, aber auch ausrangierte Computer wurden am Freitagmorgen von sechs Helferinnen und Helfern verladen. In Lemberg werden die Partner des Hilfswerks dann vom dortigen Lager aus die Waren an Bedürftige verteilen.

Weitere Lieferung geplant

Angesichts der grossen Hilfsbereitschaft in der Schweiz geht Bregulla davon aus: Bereits in zwei bis drei Wochen steht eine weitere Hilfslieferung in die Ukraine bereit. Obwohl bisher noch keinen Spendenaufruf erlassen habe, seien in den letzten Tagen sehr viel Geld und Kleiderspenden eingetroffen.

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Auch Freiwillige in Madrid packen Hilfspakete für die Ukraine. - AFP

«Leute bieten spontan ihr eigenes Auto für den Transport von Waren in die Ukraine an. Oder sind auch bereit, damit Leute in der Ukraine abzuholen», erzählt Bregulla. Sein Telefon läute derzeit ständig. Solange es irgendwie möglich sei, wolle man Hilfslieferungen in die Ukraine bringen.

Seit über 20 Jahren ist Bär & Leu in der Ukraine tätig. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion arbeitete der Verein zunächst mit staatlichen Organisationen zusammen. Weiterbildungsprojekte für Gefängnis- und Gesundheitspersonal in der Schweiz wurden so ermöglicht.

Material von Spitälern, Militär & Co.

Inzwischen werden zivilgesellschaftliche Projekte zugunsten von Familien, Kindern und Bedürftigen unterstützt. Etwa ein Mittagstisch für Kinder in Lemberg oder ein Selbsthilfeprojekt zugunsten von Behinderten an der ungarischen Grenze.

Im Durchschnitt zweimal pro Jahr sind zudem in den vergangenen Jahren Hilfsgüter von Bär & Leu nach Lemberg geschickt worden. Das Material stammt aus verschiedenen Quellen, von Institutionen, Spitälern, vom Militär oder auch von anderen Hilfsorganisationen. Diese können gewisse Warenspenden nicht brauchen.

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