Pro Natura fordert Gesamtstrategie für Schafsömmerung
Pro Natura fordert eine ganzheitliche Betrachtung der Sömmerungspraxis. Dabei dürfe die Aufgabe einzelner Alpbetriebe kein Tabu sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Berglandwirtschaft stehe durch verschiedene Faktoren vor grossen Belastungsproben.
- Die Zahl der Sömmerungsbetriebe geht laut Pro Natura jährlich um ein Prozent zurück.
- Die Naturschutzorganisation fordert nun Landwirte auf, die Sömmerungspraxis zu überdenken.
Pro Natura fordert Landwirte zu gemeinsamen regionalen Konzepten für die Schafsömmerung auf. Die Berglandwirtschaft stehe nicht nur wegen des Wolfs, sondern auch durch Klimawandel, Strukturwandel und Arbeitskräftemangel vor grossen Belastungsproben. Die Zahl der Sömmerungsbetriebe geht jährlich um ein Prozent zurück, wie die Naturschutzorganisation am Dienstag mitteilte.
Hunderte Hektaren von Weideland verwildern. Schafalpen mit weniger als 50 Tieren gehen ein, weil sie zu abgelegen sind. Rinderalpen sind durch den Wassermangel gefährdet. Zudem überdüngen die mit Kraftfutter versorgten Hochleistungskühe die Weiden.
Pro Natura: Ganzheitliche Betrachtung der Sömmerungspraxis
Aufgrund dieser und weiterer Faktoren ruft Pro Natura die Berglandwirtschaft auf, die Sömmerungspraxis zu überdenken. Schafe sind nicht überall positiv. So hat eine Beweidung oberhalb der Baumgrenze, wo es keine Verbuschung gibt, keinen positiven Einfluss auf die Biodiversität.
40 Prozent der Schweizer Sömmerungsflächen liegen indessen oberhalb der Waldgrenze. Dort weiden Wildtiere. Nutztiere verdrängen sie und können sie mit Krankheiten anstecken.
Deshalb fordert Pro Natura eine ganzheitliche Betrachtung der Sömmerungspraxis. Die Aufgabe einzelner Alpbetriebe dürfe kein Tabu sein.