Pro Natura plädiert für Koexistenz auch bei Wölfen im Mittelland

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Basel,

Die Anzahl der gesichteten Wölfe im Mittelland hat zugenommen. Die Naturschutzorganisation plädiert für Herdenschutz und warnt vor vorschnellen Abschüssen.

Wolf
Der Bundesrat hat eine Anpassung der Jagdverordnung beschlossen: Wölfe können auch präventiv abgeschossen werden. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Anzahl der Wölfe im Mittelland nimmt zu sowie die damit vermuteten Schadensfälle.
  • Pro Natura plädiert für Koexistenz und verstärkten Herdenschutz.
  • Vorschnelle Abschüsse des Tiers dürften keine Lösung sein.

Auch im Mittelland können Wölfe, die Herden angreifen oder eine Gefahr für Menschen darstellen, laut Pro Natura nicht toleriert werden. Die Naturschutzorganisation plädiert für Koexistenz und verstärkten Herdenschutz.

Die Zahl der Wolfsnachweise ausserhalb des Alpenraums steige und damit auch die Aufmerksamkeit für den Wolf. Auch vermutete und tatsächliche Schadensfälle nehmen zu, schreibt Pro Natura in einer Mitteilung von heute Montag. Die Antwort darauf seien aber nicht vorschnelle Abschüsse.

Ausrottung sei kein Thema

Alle Akteure sollten im Umgang mit dem Wolf in Richtung Koexistenz vorwärts schauen. Der Erhalt der regionalen Bestände dieser in der Schweiz einheimischen Tiere sei unverhandelbar und eine erneute Ausrottung kein Thema. Jede Tierart schaffe Mehrwerte für das Ökosystem, und somit auch für den Menschen.

Um Schäden «auf einem für die Tierhaltung tolerablem Niveau zu halten», ist laut Pro Natura ein Herdenschutz unerlässlich. Als hauptsächliche Massnahme zum Schutz von Kleinviehherden vor Wolfsangriffen im Mittelland dienten Zaunsysteme. Oft reichten Verstärkungen der Zäune, um Weiden wolfssicherer zu machen. Zum Schutz von Grossvieh könnten «unter Umständen Herdenschutzhunde zum Einsatz kommen».

Wölfe nicht dauerhaft im Mittelland

Für die Naturschutzorganisation ist es fraglich, dass der Wolf auch im Mittelland dauerhaft Fuss fassen wird. Die Verfügbarkeit der natürlichen Beutetiere sei zwar hoch, es seien aber kaum grossräumig ungestörte Gebiete für die Jungenaufzucht vorhanden. Die meisten Wölfe würden deshalb im Mittelland nur durchziehen.

Pro Natura und weitere Umweltverbände führen mit dem Schweizerischen Bauernverband Gespräche darüber, wie es mit dem Wolf weitergehen könnte. Gemeinsame Vorschläge zu einer mehrheitsfähigen Jagdgesetz-Revision seien den zuständigen Parlamentskommissionen bereits unterbreitet worden.

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