Problematische Bildsprache: Hakenkreuz an Palästina-Demo in Basel
Das Wichtigste in Kürze
- In Basel wurde gestern Samstag für die Freiheit Palästinas demonstriert.
- Manche Flaggen und Parolen der Demonstranten waren klar antisemitisch.
- Die Demo verlief jedoch sehr friedlich.
Fast ein Jahr ist der Einfall der Hamas in Israel, und somit der Beginn des Gaza-Kriegs, her. Gestern Samstag, zwei Tage vor der Jährung, fand eine pro-palästinensische Demonstration in Basel statt. Laut der Polizei sollen über 2000 – gemäss dem Veranstalter sogar über 8000 – Menschen vor Ort gewesen sein.
Mit Flaggen, Schildern, Megafonen und gar Kinderwagen ausgestattet liefen die Demonstranten durch Basel. Dabei waren nicht nur Friedensparolen, sondern auch einige kritische und gar antisemitische Parolen zu hören und sehen. Sogar ein Hakenkreuz wurde hochgehalten, wie die «Basler Zeitung» (BaZ) berichtet.
Hakenkreuz und Abschuss-Markierung
Besonders problematisch war eine Israel-Fahne, welche gleich zu Beginn der Demo stolz in die Höhe gehalten wurde. Darauf: ein blaues Hakenkreuz anstelle des Davidsterns.
Innerhalb von Minuten sollen jedoch andere Demonstranten interveniert haben, wie ein «Bajour»-Reporter berichtet. Die Fahne verschwand in Folge wieder und wurde auch nicht mehr wiedergesehen.
Warst du an der Palästina-Demo in Basel?
Die Organisatoren sollen kommuniziert haben, dass nur palästinensische oder libanesische Fahnen gebracht werden dürfen. Dies sagte Medienansprechperson Robin auf Anfrage der BaZ. «Wir dulden keine Form von Diskriminierung, das umfasst auch Antisemitismus», so Robin.
Dem widersprechend schätzen Experten jedoch auch ein Transparent ein, welches beim Claragraben aufgehängt wurde. Dieses beinhaltet unter anderem ein rotes Dreieck, dessen Bedeutung heiss diskutiert wird.
Die Demonstranten argumentieren, das Dreieck stehe für jenes auf der palästinensischen Flagge. Allerdings zeigt dieses zur Seite, während der Spitz des Dreiecks auf dem besagten Transparent nach unten zeigt. Genau so, wie bei den Hamas israelische Soldaten und andere Ziele zum Abschuss markiert werden, kritisieren Experten.
Im Grossen und Ganzen friedlich
Auch geladene Parolen waren zu hören. So etwa: «From the River to the Sea» oder «Israel Besatzerstaat im Blutrausch». Andere Demonstranten schoben Kinderwagen vor sich her, in welche Fotos von getöteten Kleinkindern und rote Kleider gelegt wurden.
Trotz der emotionalen Demonstration verlief diese allerdings sehr friedlich. Abgesehen von einigen kleinen Schmierereien und ein paar Knallern habe es keine Ausschreitungen gegeben. Entsprechend habe sich die Basler Polizei im Hintergrund halten können.