Radioaktiver Abfall wird in Nördlich Lägern entsorgt
Das Bundesamt für Energie hat sich für einen Atomendlager-Standort entschieden: Ab 2050 soll radioaktiver Abfall in Nördlich Lägern im Boden versenkt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Entscheid ist gefallen: Das Atomendlager soll in Nördlich Lagern entstehen.
- Dies hat das BFE am Samstag bestätigt. Am Montag soll darüber informiert werden.
Das Bundesamt für Energie (BFE) hat entschieden, wo der radioaktive Abfall der Schweizer Atomkraftwerke gelagert wird: Das geplante Atomendlager wird im Gebiet Nördlich Längern gebaut.
BFE-Sprecherin Marianne Zünd bestätigt den Entscheid, das geologische Tiefenlager in Nördlich Lägern zu bauen. Die Brennelment-Verpackungsanlage werde beim Zentralen Zwischenlager in Würenlingen AG gebaut, sagte sie weiter.
Die betroffene Bevölkerung wurde am Samstag von den Behörden direkt informiert. Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) will am Montag in Bern über den Entscheid informieren.
Radioaktiver Abfall wird für Hunderttausende Jahre im Boden versenkt
Seit fast 50 Jahren wurde in der Schweiz nach einem geeigneten Standort für die Lagerung radioaktiver Abfälle gesucht. Dafür gab es zuletzt drei potenzielle Standortgebiete: Neben Nördlich Lägern waren dies Standorte in der Region Zürcher Weinland sowie in der Region Jura Ost im Aargau. Nördlich Lägern war vorübergehend aus dem Rennen gefallen, wurde aber dann wieder als möglicher Standort ins Auge gefasst.
Radioaktiver Abfall soll im Lager für Zehntausende bis Hunderttausende von Jahren tief im Boden versenkt werden. Dies, bis sie zur Unschädlichkeit zerfallen.
Nach dem Standortentscheid wird die Nagra voraussichtlich gegen Ende 2024 ihr Gesuch bei den Bundesbehörden einreichen. Erst 2029 dürfte der Bundesrat den definitiven Standortentscheid fällen. Danach muss das Bundesparlament das Lager genehmigen. Es ist absehbar, dass es danach auch noch eine Volksabstimmung geben wird.
Baustart ist für das Jahr 2045 vorgesehen. Radioaktiver Abfall könnte dann um das Jahr 2050 eingelagert werden. Danach folgt eine «Beobachtungsphase», die 50 Jahre lang dauern soll. Im Jahr 2115 soll das Lager dann verschlossen werden.