Rain LU: Asylunterkunft schliesst nach Vorfällen mit Bevölkerung
Die Gemeinde Rain LU kündigt den Mietvertrag für die Asylunterkunft Chrummweid. Grund dafür sind «unschöne Situationen» mit der Dorf-Bevölkerung.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Asylzentrum Chrummweid in Rain LU wird geschlossen.
- Die Gemeinde kündigt den Mietvertrag mit dem Kanton per Ende Februar.
- Diverse Vorfälle würden das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung tangieren, heisst es.
In Rain LU sorgt die Asylunterkunft Chrummweid für Gesprächsstoff. In der Vergangenheit kam es offenbar immer wieder zu Zwischenfällen. Nun zieht der Gemeinderat einen Schlussstrich.
Das Mietverhältnis mit dem Kanton sei per Ende Februar 2025 gekündigt worden, berichtet die «Luzerner Zeitung».
Unterkunft in Nähe einer Schule
Es sei vermehrt zu «unschönen Situationen mit Rainerinnen und Rainern» gekommen, teilt der Gemeinderat mit. Dadurch hätten die Menschen Angst gehabt, an der Asylunterkunft vorbeizulaufen.
Die Containersiedlung ist seit 2017 in Betrieb und beherbergt aktuell acht abgewiesene Asylbewerber. Maximal könnten 18 Personen dort untergebracht werden, heisst es.
Die Luzerner Polizei bestätigt gegenüber der Zeitung, dass es zu mehreren Einsätzen beim Asylzentrum Chrummweid gekommen sei. Zudem habe es auch Auseinandersetzungen zwischen Bewohnern gegeben.
Der Gemeinderat bezeichnet die Situation als «nicht mehr tragbar». Ein Mitgrund ist auch der Standort der Siedlung. «Gleich in der Nähe hat es ein Wohnquartier. Kinder müssen auf dem Schulweg am Asylzentrum vorbeilaufen.»
Aus der Bevölkerung habe es vermehrt negative Rückmeldungen sowie einen Beschwerdebrief gegeben. Darum habe man erkannt, dass die Schliessung die beste Lösung sei.
Zu Engpässen bei der Unterbringung von Asylbewerbern werde es in Rain LU dennoch nicht kommen. «Wir haben auch so noch Wohnungen und andere Unterkünfte, die wir für aufgenommene Asylsuchende zur Verfügung stellen.»
Kanton verstärkt Team Sicherheit vor Ort
Die Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen (DAF) des Kantons Luzern äussert Bedauern über die Entscheidung des Gemeinderats. Der Kanton verliert dadurch 18 Plätze für die Unterbringung von Personen im Asyl- und Flüchtlingsbereich.
Gegenüber der «Luzerner Zeitung» erklärt die DAF: «Es gab keine Vorfälle, welche die Sicherheit der Bevölkerung beeinträchtigten.» Konflikte zwischen Bewohnern aus verschiedenen Herkunftsländern seien leider «nicht gänzlich zu vermeiden».
Bei Bedarf würden in solchen Fällen die Präsenz der Teams Sicherheit und Prävention verstärkt. Dies sei auch in Rain geschehen, so die DAF.