Rammstein: Fans wollen Tickets für Konzerte in Bern loswerden
Gegen Rammstein wurden schwere Vorwürfe laut. Die Band befindet sich derzeit auf Tour – und kommt bald nach Bern. Jetzt verkaufen erste Fans ihre Tickets.
Das Wichtigste in Kürze
- Rammstein und insbesondere Till Lindemann stehen in Kritik.
- Dem Frontmann wird vorgeworfen, Frauen unter Drogen gesetzt zu haben.
- In knapp zwei Wochen kommt die Band nach Bern – es hat (wieder) Tickets.
Es sind heftige Vorwürfe, mit denen die Band Rammstein derzeit konfrontiert wird. Im Fokus: Frontmann Till Lindemann (60).
Die Irin Shelby Lynn wirft dem Sänger vor, sie bei einer Afterparty unter Drogen gesetzt zu haben. Danach habe sie Verletzungen davon getragen. Das Ganze soll sich beim Konzert in der litauischen Hauptstadt Vilnius zugetragen haben. Auf Twitter zeigt sie ihre Blutergüsse und Prellungen, die angeblich von dem Abend stammen.
Rammstein befindet sich zurzeit auf «Europa Stadion Tour». In knapp zwei Wochen tritt die Band für zwei Konzerte auch im Berner Wankdorf Stadion auf. Allerdings fällt auf: Fans versuchen nun, ihre Tickets wieder loszuwerden.
«Ich bin angewidert»
Ob auf Facebook oder Ricardo – Eintrittskarten für die Konzerte in der Hauptstadt sind wieder zu haben. Und das zu teils günstigeren Preisen, obwohl die Veranstaltungen als ausverkauft gelten. Auch im sogenannten «fanSALE» von Ticketcorner werden zurzeit zahlreiche Tickets geboten – Stand Mittwochnachmittag 58 Stück.
Es ist nicht klar, ob die schweren Anschuldigungen gegen Lindemann tatsächlich etwas damit zu tun haben. Doch der Aufschrei im Netz ist gross.
So schreibt jemand auf Twitter: «Ich bin angewidert, ich sollte Rammstein am 17. Juni in Bern sehen. [..] Ich erstatte meine Tickets zurück.»
Andere hingegen waren gar nicht erst an Konzertkarten gelangt – und sind jetzt happy darüber. «Irgendwie im Nachhinein dann doch ganz froh, keine Rammstein-Tickets bekommen zu haben», meint ein weiterer User.
Die Band selbst hat sich in einem Statement von den Vorwürfen distanziert. Allerdings tauchten in den vergangenen Tagen weitere, ähnliche Anschuldigungen gegen Till Lindemann auf.
Feministisches Streikkollektiv fordert Konzert-Stopp
Das feministische Streikkolletiv Bern findet, dass Konzert-Veranstalter darauf verzichten sollten, Rammstein eine weitere Plattform zu bieten. Denn damit könnten die Band und der Angeschuldigte «erstens kommerziellen Profit schlagen, zweitens ihre privilegierte Machtstellung ausbauen, und drittens eine weitere Möglichkeit erhalten, das – anscheinend systematische – Verbrechen an Frauen weiterzuführen», erklärt das Kollektiv auf Anfrage.
Es könne nicht sein, dass solche Fälle in der heutigen Gesellschaft immer noch geschehen würden.