RBS: Berner testen ersten Zug ohne Lokführer
Der Bahnbetreiber RBS will auf gewissen Streckenabschnitten künftig Zugfahrten ohne Fahrpersonal durchführen. Die Testphase startet diesen Oktober.
Das Wichtigste in Kürze
- Der RBS führt für eine Leerfahrt einen vollautomatischen Zug ein.
- Das Bahnunternehmen hat damit etwas schweizweit Einzigartiges geplant.
- Die Testphase soll diesen Oktober beginnen.
Das gab es in der Schweiz noch nie: Ein Zug ohne Personal soll bald fahren. Erste Tests dafür laufen bald an.
Der Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) plant, den vollautomatisierten Zug bei Leerfahrten in Bätterkinden BE zum Wendegleis einsetzen zu können. Auf dieser Strecke fahren die Züge ohne Passagiere und sind somit bestens geeignet.
Die Testphase soll in der zweiten Oktoberwoche beginnen. Für den Probelauf im Jahr 2024 läuft aktuell der Zulassungsprozess. Der RBS hofft auf eine definitive Inbetriebnahme für das Jahr 2025.
Das Projekt läuft mit einem selbst entwickelten System, das sogenannte eCab. Das System besorgt sich alle notwendigen Informationen, damit der Zug ohne Personal fahren kann.
RBS testet System noch mit Lokführern
Die Testfahrten finden noch mit Fahrpersonal statt. So kann die Lokführerin oder der Lokführer eingreifen, sollte es zu einem Problem kommen.
Das Bahnunternehmen hat bei vergangenen Zugfahrten Webcams und GPS-Sensoren benutzt. So konnten Daten für das eCab-System erhoben werden.
Projektleiter Adrian Egloff sagt zum «Tagesanzeiger»: «Mittels Schattenfahrten haben wir überprüft, ob die erhobenen Daten korrekt verwertet und richtig in das eCab-System integriert worden sind.»
Der RBS betont, die Vollautomatisierung habe nicht das Ziel, Personalkosten einzusparen oder den gesamten Zugbetrieb automatisch laufen zu lassen. Stattdessen soll mit der Lösung mehr Verkehrsleistung möglich sein – mit der gleichen Anzahl an Personal.