Reitschule warnt per Sirene vor Polizeiübergriffen

Alexander König
Alexander König

Bern,

Ein Grossaufgebot der Polizei stürmte die Reitschule. Diese informiert ihre Gäste nun per Sirene über Polizeieinsätze, um Übergriffen entgegenzuwirken.

Reitschule Sirene
Dieses Foto veröffentlichte die Reitschule auf Twitter. - Reitschule Bern

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Reitschule warnt ihre Gäste künftig per Sirene, wenn ein Polizeieinsatz ansteht.
  • Gestern stürmten 40 Polizisten die Reitschule.

Vor kurzem ging bei der Reitschule eine neue Mechanik von statten:

Die Institution warnte per Sirenenklang ihre Gäste vor einem drohenden Polizeieinsatz. «Schau-Hin!-Sirene» wird der Alarm genannt.

«Bei plötzlichen, meist zivil erfolgenden Polizeieinsätzen, macht die Sirene die Besucher*innen auf die drohende Gefahr von Polizeiübergriffen aufmerksam. Sie dient damit der Förderung der Zivilcourage sowie der Deeskalation und soll dazu beitragen, Polizeieinsätze besser zu dokumentieren.»

Dann gestern: Rund 40 Polizisten in Vollmontur stürmen die Reitschule. Der Grund: Zwei Personen boten einem Polizisten Kokain an. Die Polizei selbst schreibt dazu:

Dabei versäumte die Polizei die Benützung des vertraglich vereinbarten Kontakttelefons, wie die Reitschule festhält.

Ein Foto des Einsatzes veröffentlichte das Kulturzentrum auf Twitter:

Offener Brief der Polizei

Der Kommandant Stefan Blättler schrieb zuletzt einen offenen Brief an die Reitschule. Dort schildert er unter anderem, dass man dieselben Grundwerte habe wie die Reitschulgänger.

Die Reitschule bezeichnet das Vorgehen der Polizei als gezielte PR-Aktion. Denn kurz nach der Veröffentlichung des Briefes ging am Mittwoch ein Polizeieinsatz auf dem Reitschulgelände von statten.

Dabei wurden mehrere Personen festgenommen. Und: Ein Teleskopschlagstock seitens Polizei kam zum Einsatz.

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