Restis und Zoos fordern schnelle Hilfsmassnahmen

Keystone-SDA
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Bern,

Das Gastgewerbe ist entsetzt. Aufgrund der neuerlichen Schliessung der Restaurants seien Konkurse kaum mehr abzuwenden. Schnelle Hilfsmassnahmen müssten kommen.

Coronavirus
Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, Mitte, und Bundesrat Alain Berset, rechts, sprechen an der Seite von Bundesrat Guy Parmelin, links, nach einer Medienkonferenz, am Freitag, 18. Dezember 2020, im Medienzentrum Bundeshaus in Bern. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Gastgewerbe zeigt sich entsetzt über die Schliessung der Restaurants.
  • Hilfsmassnahmen müssten so rasch wie möglich in Aussicht gestellt werden.
  • Auch Zoos und diverse Parteien fordern weitere Hilfe.

Das Gastgewerbe hat entsetzt auf die verordnete Schliessung der Restaurants reagiert. Sie hätten zwar Verständnis dafür, dass Massnahmen nötig seien. Aber gleichzeitig seien Hilfsmassnahmen nicht in Sicht. Deshalb seien Konkurse kaum mehr abzuwenden, zehntausende Arbeitsplätze würden verschwinden.

Wegen des Widerstands der «bürgerlichen Ständeräte» werde es die vom Bundesrat versprochene Branchenlösung nicht geben, teilte Gastrosuisse am Freitag mit. «Für unzählige Restaurants bedeute dies das Ende, wird Präsident Casimir Platzer zitiert. Die Krise werde auf dem Rücken einer einzigen Branche ausgetragen, aber geholfen werde ihr nicht.

Casimir Platzer
Casimir Platzer, Präsident Gastrosuisse, rechts, spricht an der Seite von Daniel Borner, Direktor Gastrosuisse, links, während einem Point de Presse. - Keystone

Allein um die Fixkosten zu decken, benötige die Gastronomie bis zu 600 Millionen Franken monatlich. Der Entscheid bedeute für das Gastgewerbe einen wirtschaftlichen Schaden von fast 2,5 Milliarden Franken. Gastrosuisse rufe deshalb den Bundesrat auf, zusammen mit den Kantonen schnelle Hilfsmassnahmen zu definieren.

Politik ist sich einig – wirtschaftliche Hilfen müssen kommen

Ausser der SVP unterstützen die Parteien die Massnahmen des Bundesrates im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die FDP kann den Frust verstehen und spricht von einer «besorgniserregenden» Situation. Die Partei fordert weitere Hilfe für die betroffenen Branchen. Auch die CVP fordert «substanzielle wirtschaftliche Hilfe für alle Betroffenen».

Für die Grünen sind die Massnahmen wichtig, doch sie kommen zu spät und gehen «noch immer zu wenig weit». Auch die wirtschaftlichen Unterstützungsmassnahmen kämen viel zu zögerlich. Die Grünliberalen fordern zusätzlich zur Verlängerung der Kurzarbeit auch den erneuten raschen Zugang zu Covid-Krediten. Auch die SP bläst ins gleiche Horn: Sie wünscht sich «grosszügige» und «unbürokratische» Hilfe für die Betroffenen.

Zoos und Museen erwarten Unterstützungsfonds

Auch die Zoos fordern einen Unterstützungsfonds. Einen zweiten Lockdown könnten sie sich nicht mehr leisten. Die Tiere müssten auch in einem geschlossenen Zoo versorgt werden und Kurzarbeit sei nur für wenige Personenkreise möglich. Dies teilte die Geschäftsstelle Zooschweiz am Freitag mit.

Den Einnahmeausfall während der zwölf Wochen im vergangenen Frühjahr wird für alle Schweizer Zoos auf 16,6 Millionen Franken beziffert. Also bis zu 1,5 Millionen Franken pro Woche.

Zoos Schweiz
Zooschweiz stellt heute Freitag klar, dass sich die Zoos einen zweiten Lockdown nicht mehr leisten könnten. (Symbolbild) - Keystone

Mit Sparprogrammen, Versicherungsentschädigungen und Hilfen aus den Kantonen hätten sie die Kosten gesenkt und Entlassungen verhindert. Doch die Verluste in einer zweiten Phase seien nicht mehr gedeckt, auch weil die Versicherungen nicht mehr bezahlten.

Die Geschäftsstelle fordert deshalb den Bundesrat auf, einen Unterstützungsfonds einzurichten – analog dem Fonds für die Museen. Die Details der Finanzierung sollen mit den Standortkantonen koordiniert werden.

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