Reto Nause zur Meisterfeier von BSC Young Boys
Seit Alt-Stapi Alex Tschäppät in die Meisterfeier-Offensive ging, ist in Bern der Teufel los. Jetzt spricht erstmals Sicherheitsdirektor Reto Nause. Er verspricht der Bundesstadt im Falle des Doubles drei Freinächte.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Berner Young Boys stehen kurz vor dem Meistertitel.
- Im Nau-Interview verrät der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause, was für die Meisterparty geplant wird.
- Er erwartet bis zu 100'000 Leute und steht in Kontakt mit dem Fussballverein.
Die Fussball-Euphorie in der Stadt Bern kennt nach dem 2:2 zwischen YB und dem FC Basel keine Grenzen mehr. Der langjährige Stadtpräsident Alexander Tschäppät ging im Gespräch mit Nau in die Offensive und forderte eine «würdige» Meisterfeier auf dem Bundesplatz.
Dazu sollten sich die Spieler natürlich auf dem Balkon des Bundeshauses feiern lassen. Nationalräte von links bis rechts unterstützen ihn, Ständeratspräsidentin Karin Keller-Sutter versprach, ein Gesuch «sorgfältig» zu prüfen.
Nause: «Wir stehen in Kontakt mit YB»
Ruhig verhalten sich nur noch die Young Boys selbst. Auf Anfrage sagte Kommunikationschef Albert Staudenmann bloss: «Wir planen nichts – nur das nächste Spiel am Sonntag in St. Gallen.»
Nun bestätigt der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP): Das ist höchstens die halbe Wahrheit! Im Exklusiv-Interview sagt er: «Wir warten seit über drei Jahrzehnten auf einen grossen Titel. Wir haben uns gedacht: Für jedes Jahrzehnt gibt’s eine Freinacht!»
Der detaillierte Plan sehe folgendermassen aus: «Wenn YB als Meister feststeht, werden wir eine Freinacht bewilligen. Dasselbe gilt für den Fall, dass wir den Cup holen. Und: Wir stehen in Kontakt mit YB, was eine eigentliche Meisterfeier angeht.»
Dabei gehe es etwa um ein mögliches Datum und die Bedürfnisse des Klubs. Thema seien auch die Route des Umzugs sowie Sicherheitsfragen. «Wir gehen von sehr, sehr, sehr vielen Leuten aus. Wo haben wir Plätze, die 100'000 Menschen aufnehmen können? Wir wollen keine Szenen wie in Duisburg oder Turin, wo Panik entstanden ist.»
«Meisterumzug wird über den Bundesplatz führen»
Im Hinblick auf die Mega-Party habe die Stadt auch den Bundesplatz vermessen. Nause sagt, dass noch unklar sei, ob dieser überhaupt gross genug sei. Als Alternative erwähnt er nebenbei das Stade de Suisse.
Klar sei indes, dass die Stadt eine Rolle spielen müsse: «Der Umzug wird sicher auch über den Bundesplatz führen. Aber es laufen noch Abklärungen, ob wir alle Menschen dort versammeln können.» Zu Tschäppäts Balkon-Wunsch gibt er sich zurückhaltend – das sei in der Kompetenz der Parlamentsdienste.
Gefordert sei aber nun primär YB als Veranstalter der Party – falls der Verein den «Kübel» denn auch tatsächlich holt.