Rhein-Anwohnerin staunt: «Hier spaziere ich sonst immer ...»
Die massiven Regenfälle führen zu zahlreichen Überschwemmungen, so auch am Rhein in der Ostschweiz. Eine Anwohnerin sieht ihren Spazier-Weg nicht mehr.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Rheinvorland ist das Wasser nach dem vielen Regen über die Ufer getreten.
- Nun rückt der Zivilschutz aus, um die Aussendämme zu kontrollieren.
- Eine Anwohnerin staunt: Wo sie einst spazieren ging, ist jetzt nichts als Wasser.
Die massiven Regenfälle haben die Schweiz fest im Griff. Flüsse laufen über – nun sind auch die Ufer des Rheins übergetreten. Das zeigen Nau.ch-Bilder aus Widnau SG vom Montagmorgen.
Silvia wohnt ganz in der Nähe und erzählt Nau.ch von ihren Eindrücken. Hinter ihr der Fluss, der Tausende Kubikmeter Wasser mit sich bringt.
«Das ist echt krass», so Silvia. Nie zuvor habe sie Vergleichbares erlebt. «So etwas sehe ich zum ersten Mal!»
Dabei zeigt sie auf einen Steg, oder zumindest auf dessen eigentlichen Ort. Zu sehen ist er nämlich nicht mehr – zu viel Wasser führt der Fluss inzwischen mit sich.
Silvia: «Der Steg steht komplett unter Wasser! Früher bin ich hier immer wieder durchgelaufen!» Die ganze Situation sei «verreckt!».
Die Kantonspolizei warnt derweil, die Hochwasser-Sperren nicht zu umgehen. Wer die Absperrungen ignoriert, müsse damit rechnen, mitgerissen zu werden.
Doch wie entwickelt sich die Lage weiter? Nau.ch hat bei der Internationalen Rheinregulierung nachgefragt.
«Noch 700 Kubikmeter Spatzig»
Mediensprecher Ralph Dietsche sagte bereits am Vormittag: «Wir rechnen mit einer Wassermenge von 2400 Kubikmeter pro Sekunde.» Diese Spitze werde voraussichtlich heute Nachmittag erreicht.
Gefährlich wird das offenbar nicht – noch nicht: Der Rhein hat zusammen mit dem Rheinvorland eine Kapazität von 3100 Kubikmeter pro Sekunde. «Letzteres ist dazu da, damit das Wasser bei Uferübertritt auslaufen kann», erklärt Dietsche.
Dietsche gibt darum Entwarnung: «Schäden erwarten wir keine. Diese werden erst ab einer Wassermenge von mehr als 3100 Kubikmetern pro Sekunde erwartet.» Damit habe man noch rund 700 Kubikmeter «spatzig». Aber ...
Lage am Rhein dürfte sich verschärfen, Zivilschutz unterstützt
Man rechne auch nicht damit, dass sich die Lage im Verlauf der nächsten Tage verschärft. «Im Verlauf des Dienstags sollte sich die Lage entspannen.»
Trotzdem werden bereits Vorkehrungen getroffen. «Der Zivilschutz rückt heute aus, um die Aussendämme zu kontrollieren.».
Auch wenn man mit keinen Schäden rechnet. «Wir beugen vor, indem wir die Aussendämme im Auge behalten.» Man fange «lieber früher als später an» mit diesen Kontrollen.