Rückenlehnen-Zoff: Das sind die Gründe für Streit im Flugzeug
Ärger im Swiss-Flug: Ein Mann stellt seine Rückenlehne tief – und löst damit einen Streit aus. Solche Konflikte gibt es immer wieder. Das sind die häufigsten.
Das Wichtigste in Kürze
- Als ein Mann auf dem USA-Flug nach Zürich die Rückenlehne verstellt, kommt's zum Streit.
- Kein Einzelfall: Auf dem engen Raum im Flugzeug liegen die Nerven regelmässig blank.
- Zu den häufigsten Gründen für Zoff gehören Verstösse gegen WC-Regeln oder Anweisungen.
Kürzlich kommt es auf einem USA-Rückflug nach Zürich bei der Swiss zu einem grossen Streit unter Passagieren. Der Grund: Ein Mann stellt seine Rückenlehne nach hinten – das passt dem Fluggast hinter ihm gar nicht.
Das Thema Rückenlehnen sorgt des Öfteren für hitzige Diskussionen beim Reisen, bestätigte die Fluggesellschaft Swiss bei Nau.ch. Doch es gibt noch zahlreiche weitere Gründe, die immer wieder Flugi-Streit auslösen.
Was am häufigsten für Ärger sorgt, ist der sogenannten «Unruly Passengers»-Statistik des Bundesamts für Zivilluftfahrt (BAZL) zu entnehmen. Mit «Unruly Passengers» sind Fluggäste gemeint, die sich gegenüber anderen Reisenden oder dem Personal aggressiv oder gewalttätig verhalten.
Alkohol und Rauchen auf dem Board-WC
Auf Platz eins: Fluggäste, die gegen die Corona-Regeln verstossen.
BAZL-Sprecher Christian Schubert erklärt gegenüber Nau.ch: «Während der Corona-Pandemie sind die meisten Anzeigen auf das Widersetzen gegen die COVID19-Vorschriften an Bord zurückzuführen.»
An zweiter Stelle folgt «generelles Widersetzen gegen Anweisungen des Flugpersonals». Der drittgrösste Streitpunkt sind «verbale Ausschweifungen». Alkohol und Rauchen auf der Boardtoilette kommen an vierter und fünfter Stelle. «An letzter Stelle kommen physische Attacken gegen das Flugpersonal.»
2022 verzeichneten die Schweizer Fluggesellschaften insgesamt 1340 «Unruly Passengers» auf ihren Flügen. Deutlich tiefer waren die Zahlen in den Jahren 2021 und 2020 mit 748 und 425 gemeldeten Fällen.
Der klare Unterschied sei auf das «geringere Flugvolumen während der Corona-Pandemie» zurückzuführen. Im Jahr 2019, also vor der Pandemie, wurden sogar 17 «Unruly Passengers» mehr gemeldet als im Jahr 2022.
Mehr Strafverfahren wegen Flugi-Streitereien
Gemäss Christian Schubert steigt aber nicht nur die Anzahl schwieriger Passagiere, sondern auch jene der eröffneten Strafverfahren. «Viele der uns gemeldeten Vorfälle können wir hingegen nicht weiter verfolgen.» Zum Beispiel, weil die Passagiere im Ausland leben, der Vorfall nicht sicherheitsrelevant ist oder keine detaillierten Daten vorliegen.
Doch was ist die Konsequenz, wenn man sich im Flugzeug danebenbenimmt? «Diese Verstösse werden mit Geldbussen zwischen 400 und 1000 Franken geahndet», so Schubert.
Er betont, dass das Personal «im Rahmen der Ausbildung darauf ‹trainiert› wird», wie es mit ausfälligen Passagieren umzugehen habe.