Rückgang: Tox-Zentrum verzeichnet weniger Beratungen

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Zürich,

Bei der schweizerischen Notfallauskunftsstelle für Vergiftungen, Tox Info Suisse, ist die Zahl der Beratungen 2019 erstmals seit Jahren zurückgegangen.

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Die schweizerische Notfallauskunftsstelle für Vergiftungen, Tox Info Suisse, hat seit Ausbruch der Corona-Pandemie auch vermehrt Anfragen zu Desinfektionsmitteln erhalten. - sda - KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Tox Info Suisse sind die Beratungen gegenüber 2019 zurückgegangen.
  • Die Anzahl Beratungen zu Desinfektionsmittel hat wegen Corona zugenommen.
  • Einige Inhaltsstoffe können zu Rauschzuständen führen.

Bei der schweizerischen Notfallauskunftsstelle für Vergiftungen, Tox Info Suisse, ist die Zahl der Beratungen 2019 erstmals seit Jahren zurückgegangen. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie sind Desinfektionsmittel vermehrt zum Thema geworden.

Insgesamt wurden insgesamt knapp fünf Prozent weniger Beratungen als im Vorjahr verzeichnet.

Über die Jahre hinweg hat die Zahl der Beratungen aber zugenommen. So wurden im 2019 knapp 15 Prozent mehr Beratungen verzeichnet als noch vor zehn Jahren, wie es weiter heisst.

Verbreitung von Desinfektionsmittel

Durch Corona sei es zur Verbreitung der Oberflächen- und Händedesinfektionsmittel gekommen. Dies führte erwartungsgemäss zu einem Anstieg der Expositionen mit diesen Produkten.

Desinfektionsmittel
Wegen Coronavirus oft ausverkauft: Desinfektionsgel - ANP/AFP/Archiv

So habe sich seit Anfang März 2020 die Anzahl der Beratungen zu Desinfektionsmitteln mehr als verdreifacht. Durch die Inhaltsstoffe mit Ethanol, Propanol oder Isopropanol seien rauschartige Zustände möglich, schreibt Tox Info Suisse.

Synthetische Cannabinoide sind ein grosses Problem

Ein weiteres Problem stellten die seit mehr als 15 Jahren in Vielzahl vorhandenen synthetischen Cannabinoide auf dem Drogenmarkt dar. Seit vergangenem Jahr würden diese Stoffe bei Substanzanalysen in Cannabisproben vermehrt auch in der Schweiz gefunden.

Die Wirkung dieser Drogen in Intensität und Qualität von natürlichem Cannabis unterscheidet sich deutlich. Deshalb komme bei der Giftberatung gelegentlich der Verdacht auf, dass synthetische Cannabinoide im Spiel seien. Leider sei bei keinem dieser Fälle analytisch danach gesucht worden.

Höchststand an Pilzvergiftungen

Mit 733 Fällen habe die Zahl der Pilzvergiftungen im letzten Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Dies liege einerseits am hohen Pilzaufkommen wegen der günstigen Witterung. Andererseits scheine sich aber auch das Pilzesammeln zunehmender Beliebtheit zu erfreuen.

Pilzvergiftungen Rekord
Ein Allzeithoch gab es bei Tox Info Suisse bei den Beratungen wegen Pilzvergiftungen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Trotz der gestiegenen Anzahl Fälle sei die Zahl de gefährlichen Vergiftungen mit amatoxinhaltigen Pilzen (meist Knollenblätterpilze) in etwa unverändert geblieben. Trotzdem könne nur dringend auf die Notwendigkeit hingewiesen werden, selbst gesammelte Pilze durch einen Pilzkontrolleur identifizieren zu lassen.

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