Rücktrittswelle bei den «Freunden der Verfassung»
Die «Freunde der Verfassung» wurden im Juli 2020 gegründet. Nun droht dem Verein die Auflösung.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei dem Vorstand der «Freunden der Verfassung» ist es zu einer Rücktrittswelle gekommen.
- Grund des Schritts seien «unüberbrückbare Differenzen».
Mehrere Mitglieder des Vorstands der «Freunde der Verfassung» haben ihren Rücktritt erklärt. Zugleich schlagen sie die Auflösung des Vereins vor. Wie es mit der Organisation von Kritikerinnen und Kritikern der Corona-Massnahmen weitergeht, ist unklar.
Grund des Schritts seien «unüberbrückbare Differenzen», schrieben Prisca Guanter, bisher Co-Präsidentin des Vereins, Christina Rüdiger, Agnès Aedo, Sandro Meier und Oliver Martin heute Sonntag in einer Mitteilung.
Das Communiqué trug das Logo des Vereins. Es war auch unterzeichnet von den Beiräten Marion Russek und Timon Boehm. Diese geben ihre Ämter ebenfalls ab.
Auflösung oder Neuwahlen
Ab dem kommenden Freitag bestehe der Vereinsvorstand nur noch aus drei Mitgliedern, hiess es. Er sei damit nicht mehr handlungsfähig. Mit den Rücktritten verliere die Organisation «sämtliche noch aktiven Leistungsträger».
Eine Stellungnahme der drei verbliebenen Mitglieder des Vorstands lag zunächst nicht vor. Ihre zurücktretenden Vorstandskolleginnen und Kollegen schrieben, es erscheine ihnen sinnvoll, den Verein aufzulösen. Alternativ sind gemäss der Mitteilung auch Neuwahlen denkbar.
Man schlage vor, das das noch vorhandene Vereinskapital auf die Organisationen «Aktionsbündnis Urkantone», «Lehrernetzwerk», «Aufrecht Schweiz», «Juristenkomitee» und «Aletheia» zu verteilen, schrieben die Zurücktretenden.
Die «Freunde der Verfassung» wurden im Juli 2020 gegründet. National bekannt wurde der Verein insbesondere durch seine Kritik an den Corona-Schutzmassnahmen während der Pandemie und die beiden Referenden gegen das Covid-19-Gesetz.