Runder Tisch? Reitschüler lassen es noch offen
Nach einer Pause ist die Berner Reitschule wieder offen. Die Stadtregierung macht nun einen Runden Tisch. Die Reitschule lässt offen, ob sie daran teilnimmt.
Das Wichtigste in Kürze
- Anfang Jahr schloss die Berner Reitschule aufgrund von Gewaltexzessen.
- Seit Mittwochabend ist das Kulturzentrum wieder offen.
- Die Berner Stadtregierung will die Situation nun klären und macht einen Runden Tisch.
- Die Reitschule lässt derzeit allerdings noch offen, ob sie daran teilnehmen wird.
Am 7. Januar gaben die Betreibenden der Berner Reitschule bekannt, das alternative Kulturzentrum vorübergehend zu schliessen. Grund: die eskalierte Gewalt und Drogenhandel. Unter anderem wurde einem Mann ein Finger abgehackt.
Am Mittwochabend hat die Reitschule ihren Betrieb nun wieder aufgenommen.
Während der zweiwöchigen Schliessung sei intern viel reflektiert und debattiert worden. Nun sollen die Gewalt, der Drogenhandel und Belästigungen in den Griff bekommen werden.
Gelingen soll dies mit einer «Belebung des Platzes und Veranstaltungen», erklärt Michel von der Mediengruppe Reitschule bei «SRF Schweiz aktuell». «Es sollen wieder mehr Gäste zur Reitschule kommen. Und sehen, was die Reitschule für ein vielfältiges Angebot für die Kultur, das Nachtleben und die Stadt Bern hat.»
Auch die Berner Stadtregierung will die Situation in und rund um die Reitschule in den nächsten Wochen klären. Und zwar an einem Runden Tisch – mit allen Fraktionspräsidentinnen und Fraktionspräsidenten, der Reitschule und der Polizei.
Ob das Kulturzentrum allerdings daran teilnehmen wird, ist noch offen. «Wir sind mit der Stadt im Austausch. Wir werden schauen, wie dieser Runde Tisch aussehen wird», so Michel. Weiter wolle man sich noch nicht dazu äussern.
Der Grund für diese Haltung ist die Polizei. David Böhner, Berner AL-Stadtrat, erklärt bei «SRF Schweiz aktuell»: «Die Polizei tritt oftmals nicht so auf, dass es deeskaliert. Ich wünsche mir von der Polizei mehr Fingerspitzengefühl.»
Beim Thema Polizei wird deshalb nicht «über die Medien kommuniziert», heisst es von Lou, die ebenfalls Teil der Mediengruppe Reitschule ist. «Wir werden darauf setzen, mehr Sozialarbeit zu leisten und diese zu unterstützen. Das sind unsere Ziele.»
Der Runde Tisch ist für in einer Woche geplant. Kommt dieser zustande, wäre das ein Erfolg. Seit 2016 gab es laut «SRF Schweiz aktuell» keine Gespräche in diesem Umfang mehr.