Russen-Verein nennt «Z»-Symbol nur eine Verwechslung

Alexander König
Alexander König

Biel/Bienne,

Ein «Z» auf der Tracht einer russischen Teilnehmerin des eidgenössischen Schwingfests hat für Wirbel gesorgt. Jetzt soll alles nur ein Missverständnis sein.

Eidgenössisches Schwingfest Ukraine Krieg
Unverkennbar zeigt ein Vereinsmitglied von Russkij Basel das Kriegszeichen «Z». - Twitter

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Eidgenössischen Schwingfest sorgte ein Z-Symbol für rote Köpfe.
  • Das Ganze soll nur ein Missverständnis gewesen sein, heisst es nun.
  • Es handle sich beim Zeichen um den Anfangsbuchstaben des Namens der Trägerin.

Am Eidgenössischen Schwingfest letzte Woche hat eine Teilnehmerin für einen Skandal gesorgt: Auf seiner Tracht trug ein Mitglied vom Russen-Verein Russkij Basel das russische Kriegszeichen «Z». Zahlreiche Bilder davon kursieren in sozialen Medien.

Als Reaktion auf den Eklat hat der ukrainische Botschafter in der Schweiz, Artem Rybchenko, seinen ESAF-Besuch abgesagt. Dass so etwas «im Land der Menschenrechte» passieren könne, verstehe er nicht. Die Kontrollen hätten offenbar «völlig versagt».

ignazio cassis
Der ukrainische Botschafter in Bern, Artem Rybchenko, an einer Veranstaltung in Genf. - keystone

Auch beim ESAF reagierte man entsetzt und stellte klar: Die Feierlichkeiten seien keine Bühne für politische Statements.

Russin hatte «Z-Brosche schon immer»

Der russische Verein schwieg – bis jetzt. Gegenüber der «Basler Zeitung» bezieht die Kontaktperson des Vereins, Navarretta Zarema, Stellung und spricht von einem Missverständnis.

So handle es sich bei dem Buchstaben lediglich um den Anfangsbuchstaben des Namens der Frau. Diese lebe bereits seit 40 Jahren hier und «hatte diese Z-Brosche schon immer auf ihrer Tracht.»

Russkij Basel
Die Vereinsmitglieder posieren in Trachten und mit russischen Fahnen. Auch das weisse, russische Kriegssymbol «Z» darf anscheinend nicht fehlen. - Instagram @inna_rudi_

Das Z soll also kein politisches Statement gewesen sein: «Wir sind politisch neutral, religionsfrei und sind für den Frieden. Wir haben in unserem Verein auch ukrainische Leute.» Gleichzeitig räumt Zarema ein: «Ich bin Leiterin dieser Gruppe und hätte bemerken müssen, was die Brosche für Reaktionen auslösen kann.»

Schweizer Russen wollen nicht einmal Flagge sehen

Weiter als Russkjy Basel geht eine andere Russen-Vereinigung in der Schweiz. In einer Mitteilung schreibt die Partei «Russland der Zukunft – Schweiz»: Schon das Zeigen der russischen Flagge «erachten wir an einer öffentlichen Veranstaltung wie dem Eidgenössischen Schwingfest als unangemessen.»

Denn so würden unter dem Krieg leidenden Menschen weitere Schmerz hinzugefügt. Weiter sei der «Krieg unseres Landes gegen die Ukraine für uns alle eine persönliche Tragödie. Wir trauern um die Opfer des Krieges.» Zudem fordere der Verein den sofortigen Rückzug russischer Truppen aus der Ukraine.

Bereitet Ihnen der Ukraine-Krieg Sorgen?

Bei «Russland der Zukunft – Schweiz» handelt es sich um den schweizerischen Ableger der gleichnamigen politischen Partei. Vorsitzender ist der oppositionelle Politiker Alexei Nawalny.

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