2017 wurde das Gemälde «Salvator Mundi» für 450 Millionen Dollar versteigert und ward seither nicht mehr gesehen. Spuren sollen nach Genf führen.
Salvator Mundi Auktion 2017
Das Gemälde Salvator Mundwurde 2017 für 450 Millionen Dollar versteigert. (Archivbild) - Keystone

Leonardo da Vincis «Salvator Mundi» gilt als das teuerste jemals versteigerte Kunstwerk. 2017 wechselte es bei Christie's in London den Besitzer für einen stolzen Preis von 450 Millionen Dollar (rund 383 Millionen Franken).

Salvator Mundi Versteigerung Polizist
Der «Salvator Mundi» wurde 2017 unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen versteigert. (Archivbild) - Keystone

Doch das Gemälde wirft viele Fragen auf: Stammt es wirklich von Leonardo da Vinci? Wer hat es ersteigert? Und wo befindet es sich?

Rekordgemälde in Genfer Freilager?

Seit seiner Rekordauktion ist das Gemälde aus dem öffentlichen Blickfeld verschwunden. Die Gerüchte und Spekulationen über seinen Verbleib haben jedoch nicht abgenommen. Laut einer aktuellen Recherche der britischen BBC soll das Gemälde im Genfer Zolllager aufbewahrt werden.

Freilager Genf Salvator Mundi
Die Genfer Freilager befinden sich an zwei Standorten: Am Flughafen und in Lancy. In einem von ihnen soll sich der Salvator Mundi befinden. - Open Street Maps

In sogenannten Freilagern können Waren aufbewahrt werden, ohne dass Zollgebühren und Mehrwertsteuer anfallen. Erst wenn die Waren die Freihäfen verlassen, werden sie geschätzt und besteuert.

«Salvator Mundi» als saudische «Mona Lisa»?

Diesen Service nutze auch der neue Besitzer des «Salvator Mundi». Hierbei handele es sich mutmasslich sich um keinen Geringeren als den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Bereits seit geraumer Zeit wird spekuliert, dass er das Gemälde über einen Vertrauten erworben habe.

Mohammed bin Salman Salvator Mundi
Angeblich hat Saudi-Kronprinz Mohammed bin Salman den Salvator Mundi über einen Mittelsmann erstanden. (Archivbild) - Keystone

Aktuell warte der Saudi noch auf die Fertigstellung eines gewaltigen Museums in Riad. Dort solle «Salvator Mundi» künftig eine ähnliche Funktion erfüllen wie die «Mona Lisa» im Louvre in Paris.

Späte Wertsteigerung

Dass «Salvator Mundi» heute als wahrscheinlich wertvollstes Gemälde der Welt gehandelt wird, war vor wenigen Jahren noch nicht absehbar. Es wurde Mitte des letzten Jahrhunderts noch für 45 Dollar verkauft, weit bevor jemand dessen mögliche Herkunft erkannte.

Glaubst du, dass das teuerste Gemälde der Welt heimlich in der Schweiz aufbewahrt wird?

Selbst im Jahr 2005 wechselte es noch für gerade mal 1175 Dollar den Besitzer. Damals war das Christus-Porträt übermalt und kaum zu erkennen. Dianne Modestini, eine renommierte Restauratorin aus New York, übernahm das Gemälde.

Sie verbrachte fünf Jahre mit der Wiederherstellung des ursprünglichen Bildes, beseitigte Übermalungen und brachte es in seinen ursprünglichen Zustand zurück. Bis heute streiten sich die Gelehrten jedoch, ob das Gemälde wirklich, wie behauptet, von Leonardo da Vinci stammt.

Zukunft ungewiss

Ob sich das Werk tatsächlich, wie von den Reportern der BBC vermutet, in Genf befindet, wird sich kaum bestätigen lassen. Das Zollfreilager soll unter anderem rund 1,2 Millionen Kunstwerke und drei Millionen Flaschen Wein verwahren. Details zum Inhalt ihrer Lagerräume könnten nur die Kunden selbst enthüllen und die verzichten meist darauf.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

MehrwertsteuerLouvreDollarSalmanBBC