Generika

Sandoz-Chef hält nichts von «Pay-for-Delay»-Vereinbarungen

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Basel,

Sandoz-Chef Richard Saynor lehnt das Modell von «Pay-for-Delay» ab. Er betont, dass seine Firma Produkte auf den Markt bringen soll.

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Sandoz-Chef Richard Saynor spricht sich gegen «Pay-for-Delay» aus. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/DPA-Zentralbild/SEBASTIAN KAHNERT

Sandoz-Chef Richard Saynor ist für «Pay-for-Delay» nicht zu haben. In diesem Modell treffen die Originalhersteller Vereinbarungen mit Generikaunternehmen bezüglich des Markteintritts von Generika. Das ist keine mögliche Einnahmequelle für Sandoz.

«Das ist etwas, was man vor einem Jahrzehnt öfter gesehen hat. Ich bin jedoch absolut dagegen», sagte Saynor im Gespräch mit der «Finanz und Wirtschaft». «Sandoz schliesst keine solchen Vereinbarungen ab», betonte er.

Medicare erhält Preisverhandlungsrecht

Denn die Aufgabe seiner Firma sei es, Produkte auf den Markt zu bringen. Und nicht, dafür bezahlt zu werden, diese Produkte nicht auf den Markt zu bringen. In den USA wurde die staatlich finanzierte Krankenversicherung Medicare dazu ermächtigt, Preisverhandlungen für ausgewählte patentgeschützte Medikamente zu führen. «Erhebliche» Auswirkungen auf die Original-, wie auch auf die Generikahersteller erwartet Saynor nicht.

«Für die Originalhersteller habe ich in dieser Angelegenheit nicht viel Sympathie übrig», sagte Saynor mit Blick auf deren Gang vor die Gerichte. Sie hätten den Krankenversicherern bereits zuvor hohe Rabatte auf den Listenpreis gewährt. Der Preisnachlass, den sie nun gewähren müssten, schaffe lediglich mehr Transparenz.

Bestrafung trotz Verfügbarkeit

Zuletzt versuchten verschiedene Länder, den Medikamentenmangel zu bekämpfen, indem sie die Hersteller dazu verpflichten, einen Vorrat an wichtigen Arzneimitteln zu halten. Sandoz wurde zuletzt in Frankreich wegen unzureichender Bestände gebüsst. Solche Massnahmen Sicht des Firmenchefs «völlig falsch und kurzsichtig».

Das Absurde daran sei, dass Sandoz in Frankreich mit den betroffenen Produkten Verluste hinnehme. Das Unternehmen sei sogar für ein Produkt bestraft worden, das in einer anderen Packungsgrösse verfügbar gewesen sei. Und andere Länder hätten ähnliche Massnahmen implementiert.

«So viel zur europäischen Einheit»

«In Deutschland etwa möchte die Regierung, dass wir einen Vorrat für sechs Monate anlegen.» Die Folge davon wäre laut Saynor, dass man die grosse Mehrheit der europäischen Länder nicht mehr beliefern könnte. «So viel zur europäischen Einheit», sagte er.

Erschwerend komme hinzu, dass Sandoz zum Beispiel keine deutsche Verpackung in Österreich oder eine französische Verpackung in Belgien verkaufen dürfe. Auch wenn das Produkt in Belgien vergriffen sei. «Das ist absolut unsinnig und macht mich unglaublich wütend."

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