Generika

Schweizer steigen wegen Preiserhöhung auf Generika um

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Bern,

Patienten zahlen seit diesem Jahr mehr Selbstbehalt bei Originalmedikamenten. Die Rechnung scheint aufzugehen: Die günstigeren Generika werden damit gefördert.

Apotheke
Ein Kunde wird in einer Apotheke beraten. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine bundesrätliche Massnahme zur Förderung von Generika zeigt Wirkung.
  • Helsana-Zahlen zeigen: Patienten weichen vermehrt auf die günstigeren Produkte aus.
  • Der Selbstbehalt auf bestimmte Originale beträgt seit Anfang Jahr 40 statt 20 Prozent.

Vor etwas mehr als einem Jahr hat der Bundesrat entschieden, den Selbstbehalt auf Originalmedikamente zu erhöhen.

Generika sollen an Beliebtheit gewinnen, so die Idee dahinter. Auf diese Weise will die Regierung die Gesundheitskosten reduzieren.

Seit Anfang 2024 ist die Massnahme nun in Kraft. Und sie schlägt sich bereits in den Zahlen nieder, wie «SRF» unter Berufung auf den Krankenversicherer Helsana berichtet.

Höherer Generika-Anteil – «Schritt in die richtige Richtung»

Die 40 Prozent Selbstbehalt, die neu gelten, haben den Generika-Anteil erhöht, beobachtet Helsana-Sprecher Urs Kilchenmann.

Die Menschen scheinen also tatsächlich auf die günstigeren Produkte auszuweichen. «Das ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung», so Kilchenmann.

Beispielsweise zeigt sich dies bei den chronisch kranken Menschen. Der Anteil derer, die auf Generika umgestellt haben, betrug im Juli 25 Prozent. Ein Jahr zuvor, also im Juli 2023, waren es noch 12 Prozent.

Oftmals sind bei den Generika allerdings nicht die Entscheidungen der Patientinnen und Patienten das Problem.

Kilchenmann erklärt, dass relativ wenig solche Produkte überhaupt auf den Markt kommen. Als Grund nennt der Helsana-Sprecher die regulatorischen Hürden.

Kaufst du, wenn möglich, Generika?

Es gebe mögliche Massnahmen, die Generika auch für die Hersteller attraktiver machen würden.

Kilchenmann sagt: «Man könnte beispielsweise auf den physischen Beipackzettel verzichten und diesen als QR-Code auf der Verpackung digitalisieren.» Eine Möglichkeit sei auch, bei den Packungsgrössen vom Original abzuweichen.

Nicht alle Originalmedikamente werden für Patienten teurer

Wichtig ist zu erwähnen, dass die Neuerung nicht sämtliche Medikamente betrifft.

Seit Beginn 2024 zahlen Kunden nur bei bestimmten Originalmedikamenten 40 Prozent Selbstbehalt. Und zwar, wenn ein vergleichbares und günstigeres Generikum existiert.

Beim Generika liegt der Selbstbehalt bei 10 Prozent – also deutlich tiefer. Vor der Änderung war der Selbstbehalt beim Original bei 20 Prozent.

Kommentare

User #5927 (nicht angemeldet)

Wenn nur noch Generikas verwendet werden, dann machen die forschenden Pharmas zu wenig Gewinn um weiter forschen zu können. Damit bleiben wir einfach auf dem Entwicklungsstand von heute. Aber diese Seite der Medaille wird natürlich von niemandem beleuchtet, weil alle nur die Preise auf den Packungen sehen.

Minimaus

Kaufe seit Jahren Generika, ich vertrage die viel besser, als das Original. Weniger Nebensubstanzen. Als Allergiker sind Generika besser, aber auch hier gibts viele die ich meiden muss.

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