Sanija Ameti zu Jesus-Schüssen: «Ich schäme mich»
Sanija Ameti hat sich in einem Interview erstmals seit den Jesus-Schüssen ausführlich geäussert. Sie will weiterhin in der Politik tätig sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Sanija Ameti hat sich erstmals in einem Interview zu den Jesus-Schüssen geäussert.
- Die GLP-Politikerin will weiterhin in ihren Ämtern und der Politik bleiben.
- Zu den Schüssen sagt sie: «Ich schäme mich»
Sanija Ameti (GLP) will nach einem Eklat um Schüsse auf ein Marienbild in der Politik bleiben. Für sie sei es nie eine Option gewesen, ihr politisches Engagement aufzugeben. Das sagte die Co-Präsidentin der Operation Libero in einem Interview mit CH Media.
«Als gewählte Gemeinderätin und Co-Präsidentin der Operation Libero will ich meine Verpflichtungen nach bestem Wissen und Gewissen erfüllen.»
Die GLP als politische Heimat
Das sagte die Zürcherin im am Samstag veröffentlichten Interview mit der «Schweiz am Wochenende». Sie könne aber nicht voraussagen, was in nächster Zeit passiere.
Von der Zürcher GLP-Gemeinderatsfraktion spüre sie Solidarität.
Aus der Parteileitung und dem Vorstand der GLP Kanton Zürich ist sie in Absprache mit der Kantonalpartei freiwillig zurückgetreten. Dass die Parteileitung der GLP Schweiz sie aus der Partei ausschliessen will, wollte sie nicht kommentieren.
Die GLP Kanton Zürich startete das von der Landespartei geforderte Parteiausschlussverfahren von Ameti. Dieser Prozess werde intern geführt und seine Zeit dauern, teilte die Kantonalpartei Mitte September mit.
Auf die Frage, ob sie sich vorstellen könnte, einer anderen Partei beizutreten, antwortete Ameti: «Die GLP ist meine politische Heimat.»
«Ich schäme mich»
Ameti hatte im September mit einer Luftpistole auf ein Bild von Jesus und Maria geschossen. Bilder davon veröffentlichte sie kurzzeitig auf Instagram.
Daraufhin entschuldigte sich die 32-Jährige öffentlich. Im aktuellen Interview sagte sie: «Ich schäme und entschuldige mich dafür.»
Zudem stellte sie in dem Gespräch einen Zusammenhang zwischen dem Tod ihres Bruders und der Veröffentlichung des Schiesstrainings her. «Es ist eine Kontextualisierung von dem, was vorgefallen ist, keine Rechtfertigung», sagte Ameti.
Die Gedanken an den Bruder
Während sie die Schüsse abfeuerte, habe sie an ihren Bruder gedacht. «Mein Bruder wurde umgebracht, bevor wir geflüchtet sind», sagte die in Bosnien-Herzegowina geborene Juristin.
Lange und immer wieder habe sie versucht, der Erinnerung daran zu entweichen. Beim Schiesstraining sei ein Schmerz in ihr aufgestiegen.
«Ich konnte den Schmerz nicht alleine tragen und wollte ihn abschalten. Und wusste offenbar nicht anderswo hin damit, als es zu posten», sagte sie. Das sei «impulsiv und unüberlegt» gewesen.