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SBB: Abfallkübel brennen «immer wieder» – Raucher schuld

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Bern,

Gleich zweimal muss ein Passant Brände in Abfallkübeln der SBB löschen. Ein Grund für die Feuer: Nachlässige Raucherinnen und Raucher.

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Schon zweimal hat ein Nau.ch-Leser einen Brand in einem dieser Abfallkübel der SBB gelöscht. Diese betont aber, solche Zwischenfälle seien «sehr selten». - SBB

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Passant muss zweimal innert kurzer Zeit Feuer in SBB-Abfallkübeln löschen.
  • Hinter solchen Bränden stecken meist nachlässige Raucherinnen und Raucher.
  • An Bahnhöfen brennen Abfallkübel tendenziell häufiger als an anderen Orten.

Nau.ch-Leser Timon Hügli* passiert es innerhalb kurzer Zeit gleich zweimal: Als er durch den Bahnhof Bern läuft, sieht er plötzlich Rauch aus einem Abfallkübel der SBB aufsteigen.

«Es war kein grosser Brand, darum habe ich kurzerhand meine Trinkflasche hinein geleert. Damit war es zum Glück schon erledigt», sagt er zu Nau.ch.

Beim zweiten Mal ist es ähnlich – auch diesmal lässt sich der Brand mit ein wenig Flüssigkeit löschen.

Hast du schon einmal einen Brand gelöscht?

Aber langsam wird Hügli stutzig: «Wieso brennt am Bahnhof immer wieder der Abfall?»

Beide Male stieg der Rauch aus dem Altpapier-Teil der Abfallkübel mit vier Entsorgungsmöglichkeiten, die es an Bahnhöfen der SBB gibt.

Abfallbrände auch an anderen Bahnhöfen Thema

Solche Zwischenfälle sind an diversen grossen Schweizer Bahnhöfen bekannt. Zum Beispiel auch in Zürich, Basel und St. Gallen.

Toprak Yerguz, Sprecher von Schutz und Rettung der Stadt Basel, erklärt bei Nau.ch: «Abfallkübel brennen tendenziell häufiger dort, wo sich mehr Menschen aufhalten.»

Zahlen kommuniziert er keine.

Auch in Bern gibt es keine spezifische Statistik über Abfallbrände, wie Carina Grossenbacher von Schutz und Rettung Bern gegenüber Nau.ch erklärt.

Aus Erfahrung kann sie jedoch sagen: «Solche Abfallbrände kommen immer wieder vor. Es gibt in der Stadt diverse Gebiete mit dichtem Personenaufkommen, in denen wir deswegen ab und zu ausrücken.»

Eines davon ist der Bahnhof, aber auch Pärke wie die grosse und kleine Schanze sind gelegentlich betroffen.

Passanten löschen Brände selbst

Womöglich öfter, als es den Einsatzkräften gemeldet wird. Denn: «Es kann auch vorkommen, wie im Beispiel von dem Passanten, dass die Leute solche Glimmbrände gleich selbst löschen.»

Auch Schutz und Rettung Zürich kann keine konkreten Zahlen zu brennenden Abfalleimern nennen. Auch hier zeigen die Erfahrungen jedoch, dass gut frequentierte Stellen öfter von solchen Bränden betroffen sind.

Und: «Eine auffällig erhöhte Anzahl von Bränden in und um die Bahnhöfe stellen wir nicht fest.»

In St. Gallen wurden der Berufsfeuerwehr im Jahr 2024 zwar keine brennenden SBB-Abfallstationen gemeldet, wie es auf Anfrage heisst.

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Mitarbeiter der SBB-Intervention. - keystone

Das bedeutet aber nicht, dass es keine solchen Zwischenfälle gab. Eine Sprecherin von Schutz und Rettung erklärt nach Rücksprache mit der Intervention der SBB: «Oft kann der Brand mit etwas Wasser gleich gelöscht werden.»

Heisst: Teilweise werden solche Feuer also von Passanten oder Lokführerinnen und Lokführern bemerkt und selbst gelöscht.

«Je nachdem wird dann die Intervention der SBB für die Reparatur oder Nachlöscharbeiten aufgeboten.»

SBB: Zwischenfälle «sehr selten»

Klar, Papier ist leicht brennbar – aber würde tatsächlich nur Papier entsorgt, gäbe es auch kein Feuer. Sind achtlose Raucherinnen und Raucher schuld?

Tatsächlich – Yerguz aus Basel erklärt: «Wir gehen davon aus, dass es sich in den meisten Fällen um Nachlässigkeit handeln dürfte. Beispielsweise beim Entsorgen von Raucherwaren.»

Ähnlich klingt es auch bei den zuständigen Stellen aus den anderen Städten.

Achtest du darauf, dass deine Zigaretten gelöscht sind, ehe du sie entsorgst?

Die SBB führt keine Statistik zu «qualmenden Abfalleimern», wie es auf Anfrage von Nau.ch heisst. Sie habe deshalb keine genauen Zahlen.

Allerdings seien solche Zwischenfälle «sehr selten». Und noch «viel seltener» seit der Einführung des Rauchverbots an Bahnhöfen im Juni 2019.

Und: «Es sind meistens nur Schwellbrände, also Qualm, keine wirklichen Feuer

*Name von der Redaktion geändert

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Kommentare

User #1320 (nicht angemeldet)

Dann sollten die Fahrpreisen auch reduziert werden, wenn die SBB ins hier das schon offenlegt und drinnen Feuer gezündet wird - lassen sie die Passagiere in Unsicherheiten mitfahren.

User #4302 (nicht angemeldet)

Sofort die Kübel verbieten! Sind ja brandgefährlich!

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