SBB: Pendler nerven sich über kaputte Türen in Zügen
Immer häufiger klebt an Zugtüren der SBB ein gelber Kleber. Tür unbenutzbar, ist zu lesen. Sind die SBB-Mechaniker etwa in den Ferien?
Das Wichtigste in Kürze
- Pendlerinnen und Pendler wundern sich über häufige Türstörungen bei der SBB.
- Eine Passagierin ist sich sicher: Die Störungen treten immer öfter auf.
- Die SBB betont jedoch, dass es sogar weniger Türstörungen gebe.
Deborah Häusler* (34) staunt: Die Zürcherin pendelt regelmässig nach Bern. Und steht sprichwörtlich vor verschlossenen Türen. Denn am Zug der SBB klebt immer wieder ein gelbes Schild: «Türe unbenutzbar. Bitte benutzen Sie andere Türen.»
Die Büroangestellte muss dann jeweils zum nächsten Abteil laufen, um in den Zug zu gelangen. «Diese Kleber sehe ich immer öfter», glaubt Deborah.
Auch in der Zürcher S-Bahn kleben mehrere solcher SBB-Hinweise. Manche auch an den Glastüren zwischen der 1. und 2. Klasse im Zuginnern.
«Ist etwa der SBB-Mechaniker in den Ferien?»
Die Pendlerin wundert sich: «Ist etwa der SBB-Mechaniker in den Ferien?»
Mit ihrer Kritik ist die Zürcherin nicht allein. Schon Anfang Jahr schrieb ein Kunde auf der SBB-Community-Seite der Bahn einen offenen Brief.
Der Mann namens Manny besitzt ein GA und nervt sich da: «Ich stelle fest, dass immer mehr Türstörungen im Betrieb auftreten.» Und fährt sehr streng dort: «Ich befürchte, dass der hohe Standard der SBB allmählich auf die Qualität der Deutschen Bahn sinkt.»
SBB hält dagegen: «Weniger Türstörungen»
Auf Nachfrage von Nau.ch verteidigt sich SBB-Sprecher Moritz Weisskopf: «Sowohl auf der S-Bahn Zürich als auch in der gesamten SBB-Flotte verzeichnen wir zurzeit im Vergleich zum Vorjahr weniger Türstörungen.» Im Vergleich zu den Wintermonaten würden sich die Störungen «auf ähnlichem Niveau» bewegen.
Die Dauer der Reparaturarbeiten hänge unter anderem vom Grund der Störung ab. «Ein Diagnostiker inspiziert jeweils die gesperrte Einstiegstüre und kann unter Umständen die Störung gleich beheben.»
Ist das nicht der Fall, müsse der betroffene Wagen in eine Instandhaltungsanlage. Die Instandsetzung dauere somit je nach Fall zwischen null und sieben Tagen.
Es sei aber nicht so, dass in den Sommerferien Personal fehle – die Vermutung der Nau.ch-Leserin kann Weisskopf also nicht bestätigen. «Der Jahresarbeitsplan stellt sicher, dass immer (auch während der Sommerferien) genügend Fachpersonal in den Instandhaltungsanlagen verfügbar ist.»
* Name geändert.