SBB: Chef Ducrot musste auch schon stehen
Selbst der Boss höchstpersönlich kann nicht immer sitzen: Vincent Ducrot von der SBB gibt zu, dass ihn volle Züge ebenfalls stressen.
Das Wichtigste in Kürze
- Vincent Ducrot hat in einem Interview über die vollen SBB-Züge gesprochen.
- Er müsse selbst ebenfalls ab und zu stehen, so der Chef des Unternehmens.
- Um die Lage zu verbessern, brauche es schlicht mehr Züge.
Diese Situation kennt wahrscheinlich jeder oder jede Schweizer ÖV-Reisende: Der Zug ist voll – freie Sitzplätze gibt es keine mehr. Wohl oder über muss man dann halt in den Gängen stehen.
Das passiert selbst Vincent Ducrot, dem Chef der SBB. Auch er hat keine Sitzplatz-Garantie, wie er in der SRF-Sendung «Gredig direkt» erzählt.
Auf die entsprechende Frage des Moderators Urs Gredig sagt Ducrot: «Der SBB-Chef muss manchmal stehen, das gehört dazu.» Und weiter: «Wenn ich merke, dass es zu wenig Platz hat, dann stehe ich selbstverständlich.»
Dass die Passagiere gestresst sind, wenn die Züge voll sind, kann Ducrot nachvollziehen. Er gibt zu: «Das stresst mich auch! Wenn die Züge extrem voll sind, ist es sehr angespannt.»
15-Minuten-Takt als Hoffnungsträger für SBB
Auch am Tag des Gesprächs hat Ducrot eine solche Situation erlebt. Er sei von Bern aus unterwegs gewesen. «Der Zug war voll. Das ist schön, aber ist auch sehr herausfordernd», schildert er.
Es stellt sich natürlich die Frage, was man gegen überfüllte Züge tun kann. Eine Verlängerung der Züge sei beispielsweise keine Option, sagt der Chef der SBB: «Wir haben die Maximallänge des Zugs erreicht.»
Man könne maximal 400 Meter lange Züge einsetzen. Im Regionalverkehr seien es sogar eher nur 250 Meter – immerhin mit Doppelstock.
«Das einzige, was wir machen können, ist die Anzahl zu erhöhen», so Ducrots Fazit. Eine Möglichkeit könne der 15-Minuten-Takt sein: «Das brauchen wir in vielen Regionen, das brauchen wir im Fernverkehr.»