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SBB: Halbtax-Kunden erhalten saftige GA-Rabatte – Kritik

Anna Baumert
Anna Baumert

Bern,

Die SBB will Halbtax-Kunden mit Rabatten zum GA-Kauf motivieren. Diese Aktion stösst auf Kritik – denn treue GA-Besitzer werden nicht belohnt.

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Mit Rabatten sollen neue GA-Kunden angeworben werden. (Archiv) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 130'000 Halbtax-Kunden haben Post von Alliance Swisspass erhalten.
  • Ihnen werden saftige Rabatte beim Kauf eines GA angeboten.
  • Das sei eine «ungerechtfertigte Ungleichbehandlung», findet der Konsumentenschutz.

Bei zahlreichen Halbtax-Kunden flatterten in den letzten Tagen Briefe des ÖV-Branchenverbands Alliance Swisspass in die Briefkästen. Darin wird den Halbtax-Besitzern der Kauf eines Generalabonnements (GA) schmackhaft gemacht.

Sie werden nämlich mit grosszügigen Rabatten gelockt: Beim 1.-Klasse-GA gibt es 850 Franken Ermässigung, bei dem der 2. Klasse 500 Franken.

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Die SBB bietet mit dem GA flexibles Reisen in der Schweiz an. (Archiv) - keystone

Aber: Kunden, die seit Jahren treu ihr GA lösen, gehen leer aus. Die Upgrade-Aktion für Halbtax-Besitzer sorgt deshalb für Kritik.

Sara Stalder von der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) hält gegenüber «CH Media» fest: «Damit werden sehr viele und auch treue Fahrgäste benachteiligt. Was sehr stossend und zudem ungerecht und – als Tüpfli auf dem i – intransparent ist.»

SBB ist Monopolist – Rabatt-Aktion «doppelt stossend»

Es handle sich um eine «ungerechtfertigte Ungleichbehandlung» der SBB. Denn der ÖV als Service-Public-Leistung solle «für alle Personen zu gleichen Konditionen zugänglich sein».

Dass dieses Anwerbesystem vom Monopolisten und Staatsbetrieb SBB genutzt werde, bezeichnet Stalder als «doppelt stossend». Falls man sich ungleich behandelt fühle, könne man nämlich nicht ausweichen.

Bei der Rabatt-Aktion wurden 130'000 Halbtax-Abonnentinnen und -Abonnenten ausgewählt, erklärt Alliance-Swisspass-Sprecherin Nadine Bachmann gegenüber den Zeitungen. Die genauen Auswahlkriterien behält man aber für sich.

Menschen aus allen Sprachregionen seien angeschrieben worden. Und solche, «von denen wir annehmen, dass sie Interesse an einer Weiterentwicklung von einem Halbtax-Abo zu einem GA haben.» Dies aufgrund «diverser demografischer und konsumgebundener Informationen».

Alliance Swisspass wehrt sich

Gegen die Kritik, dass treue GA-Kunden benachteiligt würden, wehrt sich Alliance Swisspass. Denn: Der bei der Aktion gewährte Rabatt sei einmalig, ab dem Folgejahr müsse der normale Preis gezahlt werden.

Zudem wird betont: In vielen anderen Branchen und Unternehmen sei die Praxis gang und gäbe. Ein Beispiel dafür sind Telekomfirmen. Bei diesen profitieren jedoch oftmals nicht nur Neukunden, sondern auch bestehende Kunden von den Rabatten.

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Kommentare

User #2926 (nicht angemeldet)

Guten Tag alle Mit- oder Gegeneinander Die SBB fährt auf dem falschen Dampfer. Das Halbtags Plus ist ein Blindgänger. Der Bonus ist ein Lockmittel zu einem Abokauf. Das Sparguthaben kann so wie ich orientiert bin nur für den ÖV genutzt werden. Das haben wir, meine Frau und ich eleganter gelöst. Ich bin Besitzer von einem Halbtaxabo. Zur Bezahlung meiner Reisen habe ich als Zahlart die Travel Mastercard gewählt. So werden meine ÖV Reisen bezahlt und mit der Travel Mastercard kann ich alles bezahlen was so auf Reisen anfällt. Bereits mehrmals erfolgreich geprobt. So sieht Freiheit aus. Wir haben voll auf ÖV gesetzt. Jetzt muss der ÖV beweisen wie clever diese Reiseversion ist! Auch wir sind am Anfang wegen einer zu späten Aktivierung der Easy Rider APP gebüsst worden; der Zug war aber noch nicht in Bewegung. Ein anderes Mal konnte ich die APP nicht starten. Später stellte sich heraus dass die SBB meine Travel Mastercard im System gelöscht hatte!? Service Total der SBB. Da muss sich die SBB schon noch recht am Riemen reissen damit Nutzer wirklich das bekommen was sie sich schon lange wünschen: Ein simples, einfaches, kundenfreundlches System auf welches sie sich absolut verlassen können.

User #3579 (nicht angemeldet)

Als treuer Pendler, der täglich mit der SBB unterwegs ist, wird man mit CHF 90 gebüsst und im Schwarzfahrerregister eingetragen, wenn man einmal vergisst sich einzuchecken, oder einige Sekunden zu spät eincheckt. Touristen hingegen die selten unterwegs sind verkauft man ein Bilett mit dem kleinen CHF 5 Aufpreis. Beschweren kann man sich bei einer Hotline die nur Montags bis Freitags von 09:00 bis 16:00 erreichbar ist und man 30 man in der Warteschlange hängt. Toller Service für Berufstätige. Die SBB hat eine sehr seltsame Strategie der Kunfenbindung. Leider.

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