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SBB: Pendler telefoniert im Ruheabteil auf Lautsprecher

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Thun,

Rumgeschreie und Lautsprecher-Telefonate: Eine Passagierin nervt sich darüber, dass viele Pendler in den Zug-Ruheabteilen die Regeln der SBB ignorieren.

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Eigentlich gelten in den Zug-Ruhezonen der SBB strenge Regeln – das scheint aber nicht allen klar zu sein. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Ruheabteil von SBB-Zügen gilt absolute Ruhe.
  • Das ist aber einigen Fahrgästen nicht bewusst.
  • Eine Passagierin nervt sich nach einer lauten Zugfahrt über die anderen Fahrgäste.

In vielen Zügen der SBB gibt es kein Ruheabteil. Als Nau.ch-Leserin Tiziana K.* (26) im ICE von Bern nach Spiez BE den Hinweis «Ruhebereich» liest, setzt sie sich deshalb dankbar hin.

«Ich wollte einfach in Ruhe aus dem Fenster schauen und lesen.» Doch zu früh gefreut: Nach ihr steigt eine ganze Schulklasse ein – und ein Mann, der auf Lautsprecher telefoniert.

«Nervig. Vor allem, weil ‹Ruhebereich› ganz gross im ganzen Abteil über den Sitzen steht», ärgert sie sich. Die Schulklasse habe bis Thun herumgeschrien und der Mann laut gequatscht.

«Ich will ja nicht bünzlig sein, aber ich verstehe nicht, warum man im ÖV überhaupt auf Lautsprecher telefoniert. Man kann sich das Handy ja einfach ans Ohr halten, dann stört es die anderen schon weniger.»

SBB erlaubt Handygeräusche im Ruheabteil nicht einmal mit Kopfhörern

Der Zugbegleiter, der die Billetts kontrollierte, habe weder den Mann noch die Klassenlehrer darauf hingewiesen, dass sie im Ruheabteil sitzen.

Eigentlich wäre das aber seine Aufgabe gewesen, wie Moritz Weisskopf von der SBB zu Nau.ch sagt: «Die Kundenbegleiter machen Fahrgäste darauf aufmerksam, welche Regeln im Ruheabteil gelten.»

Die Regeln: «Im Ruheabteil sind Gespräche, das Abspielen von Audio- und Videoprogrammen und Telefongespräche nicht erlaubt. Auch nicht, wenn sie leise geführt werden respektive Audios mit Kopfhörern gehört werden.»

Knigge-Expertin: «Zeugt von keiner guten Kinderstube»

In der Ruhezone laut zu telefonieren ist auch laut Knigge-Expertin Katrin Künzle ein absolutes No-Go. «Das Telefon wird auf lautlos gestellt. Falls man einen Anruf erhält, wird dieser ausserhalb des Abteils entgegengenommen», sagt sie zu Nau.ch.

Allgemein gilt im ÖV: «Man verhält sich so, dass die anderen Zuggäste nicht gestört werden. Telefongespräche sollte man kurz halten und die Lautstärke beim Sprechen anpassen.»

Wie verhalten Sie sich im Zug?

Ablästern sei ebenfalls ein Tabu, so Künzle. «Niemals Videos oder Tiktoks ohne Kopfhörer schauen! Sehr unhöflich ist es, Sitzplätze mit Handtaschen oder Rucksäcken zu blockieren.»

Noch unangenehmer sei es, im Zug geruchsintensive Speisen, wie Knoblauchbrot oder einen Döner zu essen. «Toppen kann man dies nur noch, wenn man dabei schmatzt und rülpst. Solch ein Verhalten zeugt von keiner guten Kinderstube und ist den anderen Fahrgästen gegenüber respektlos!»

*Name geändert

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Kommentare

User #9900 (nicht angemeldet)

Zu Nau rennen, ändert sicher nichts daran. Sagt es den Fehlbaren höflich, aber direkt, oder sucht nach dem Zugpersonal. Am besten wäre: Verbotsschilder aufhängen mit Hinweis, dass es eine unbedingte Busse von 100 oder 200 Franken gibt bei Missachtung der Regeln, sei es laut sein, Füsse auf Polster, Plätze mit Gepäck versperren, stinkendes Essen. Und die Geldstrafen auch durchsetzen. So lernen es plötzlich viele. Oder viele kennen sogar plötzlich die Regeln bereits im Voraus.

User #5083 (nicht angemeldet)

Die Ruheabteile sind ein völlig veraltetes Relikt und gehören abgeschafft. Wer in ÖV seine Ruhe haben will kann sich Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung anziehen. Die aktive Geräuschunterdrückung funktioniert auch bestens, ohne dass man Musik hören muss.

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