SBB schreiben Auftrag für Überwachungskameras neu aus
Nach heftiger Kritik publizieren die SBB die Ausschreibung für die Überwachungskameras an den Bahnhöfen neu. Der Datenschutz spiele dabei eine zentrale Rolle.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SBB planen ein Kundenfrequenzsystem an Schweizer Bahnhöfen.
- Die Ausschreibung für den Auftrag wurde nach heftiger Kritik überarbeitet.
- Dabei gebe es keine Option für die Segmentierung von Pendlern, heisst es.
Vor rund vier Monaten teilten die SBB mit, dass an den Bahnhöfen neue Kameras geplant seien. Doch diese sollten auch individuelle Merkmale wie Geschlecht und Alter der Reisenden erkennen.
Das Vorhaben stiess in der Folge auf vehemente Kritik. Der Datenschutz sei nicht gewährleistet, hiess es.
SBB passt Ausschreibung für Kamera-Auftrag an
Die SBB rudern wenige Wochen später zurück. Das Unternehmen beteuert, dass es nie das Ziel gehabt habe, Daten von einzelnen Pendlern zu erfassen. Um Missverständnisse zu vermeiden, werde man die Ausschreibung für den Kamera-Auftrag anpassen, hiess es damals.
Und das ist jetzt geschehen. Am Montag teilten die SBB mit, dass die Ausschreibung angepasst und neu publiziert wurde. «Ohne die Option für die Segmentierung», steht in einer Medienmitteilung.
Man wolle mit dem neuen Kundenfrequenzsystem die Sicherheit an den Bahnhöfen erhöhen und Reinigungspläne optimieren. Zudem soll es dafür sorgen, dass das richtige Angebot am richtigen Ort ist. «Sodass beispielsweise Billettautomaten oder Lebensmittelläden dort sind, wo es für die Reisenden am meisten Sinn macht.»
Der Datenschutz spiele dabei eine zentrale Rolle. Deshalb habe die Bundesbahn den Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten (EDÖB) über das Projekt informiert.
«Erst nach Konsultation des EDÖB werden sich die SBB für ein Angebot entscheiden. Der Zuschlag wird nur erteilt, wenn der Datenschutz vollumfassend eingehalten wird», heisst es.
Der Einsatz des Systems ist ab Anfang 2025 geplant.