SCB: «Entscheid des Kantons ist unverhältnismässig»
Das Wichtigste in Kürze
- Ab Montag dürfen der SCB und YB nicht mehr als 1000 Zuschauer in ihren Stadien begrüssen.
- Der SC Bern ist sauer – und hat kein Verständnis für den Entscheid des Kantons.
- Auch YB wird vom Entscheid auf dem falschen Fuss erwischt.
Die steigenden Corona-Infektionen in der Schweiz zwingen den Bundesrat zum Handeln. «Die Lage ist ernst», sagt Simonetta Sommaruga an der heutigen Pressekonferenz. Im öffentlichen Raum gilt schweizweit eine Maskenpflicht, zudem wird eine Homeoffice-Empfehlung ausgesprochen.
Doch nicht nur der Bund – auch die Kantone ergreifen härtere Massnahmen. Der Kanton Bern reagiert am Sonntag drastisch. Und verbietet ab Montag Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen.
Davon betroffen sind auch Sportveranstaltungen, die bisher dank entsprechenden Schutzkonzepten wieder erlaubt waren. Für Clubs wie YB oder den SC Bern eine Hiobs-Botschaft.
In einer Medienmitteilung zeigt der SC Bern jetzt sein Unverständnis. «Wir haben grosses Verständnis für das Gesundheitswesen», erklären die Mutzen. Doch vom heutigen Kantons-Entscheid sei man überrascht worden.
SCB: «Es fehlen klare Begründungen»
«Der SCB hat kein Verständnis dafür. Und nimmt diesen Entscheid mit grossem Befremden zur Kenntnis», so der Club. Denn: Der Bundesrat habe Grossveranstaltungen mit entsprechenden Konzepten explizit nicht in Frage gestellt. Zudem stehe der Kanton Bern im landesweiten Vergleich bezüglich Corona-Fällen relativ gut da.
Ergo die Schlussfolgerung: «Dem Entscheid der Kantonsregierung fehlen klare Begründungen. Die Sportclubs haben sehr viel in ihre Schutzkonzepte investiert. Beim SCB sind dies über 500'000 Franken», erklären die Mutzen.
«Mittelfristig existenzbedrohend»
Weil nachweislich keine Corona-Fälle im Zusammenhang mit Spielen des SCB bekannt sind, ist man in Bern sauer! «Der SC Bern empfindet den Entscheid der Kantonsregierung als unverhältnismässig.»
Darum fordert der Hockeyclub jetzt eine differenzierte Betrachtungsweise. Denn der SCB sagt deutlich: «Spiele mit weniger als 1000 Zuschauern sind für den SCB mittelfristig existenzbedrohend.»
Auch YB auf falschem Fuss erwischt
YB, das am Donnerstag den AS Rom in der Europa League empfängt, bläst ins selbe Horn. «Selbstverständlich steht auch für uns die Gesundheit der Bevölkerung an oberster Stelle. Aber wir plädieren dafür, Mass zu bewahren und die grossen Anstrengungen der Schweizer Proficlubs zu anerkennen.»
Und auch der Schweizer Meister sorgt sich über die Zukunft, wenn weiterhin nicht mehr Fans begrüsst werden können. «Wir sehen die Existenz des Schweizer Profifussballs in Gefahr.»