Schädel im Naturmuseum St. Gallen ist deutlich jünger
Neue Forschungen im Naturmuseum St. Gallen bringen überraschende Erkenntnisse ans Licht.
Der Schädel und die Knochen eines vermeintlich 12'000 Jahre alten Auerochsen im Naturmuseum St. Gallen haben sich als lediglich 330 Jahre alt entpuppt. Neue Forschungen zeigen gemäss dem Museum, dass es sich somit um ein Exponat eines domestizierten Hausrindes handelt. Andere Knochen gehören jedoch tatsächlich zu einem Auerochsen.
Wer die Ausstellungsobjekte im Naturmuseum St. Gallen anschaue, gehe von der Richtigkeit der beschriebenen Fakten aus. Dies schrieb das Naturmuseum St. Gallen am Freitag in einer Mitteilung. «Doch weiterführende Forschung mit den Objekten kann auch neue Erkenntnisse ans Licht bringen».
Dies sei bei einer Skelettrekonstruktion eines vermeintlichen Auerochsen der Fall gewesen.
Falsche Annahmen korrigiert
Die entsprechenden Knochen wurden 1974 auf einer Baustelle in Goldach SG freigelegt. Expertinnen und Experten datierten die Knochen damals 12'000 Jahre zurück, was wiederum auf einen Auerochsen, die Wildform des Hausrindes, schliessen liess.
Doch die Schädel- und Hornform passten aus heutiger Sicht nicht zu einem Auerochsen.
Deshalb habe das Team um Madeleine Geiger eine sogenannte Radiokarbondatierung an der ETH Zürich veranlasst. «Die Radiokarbondatierung zeigte, dass das Tier zwischen 1694 und 1918 verendete, als die Auerochsen bereits ausgestorben waren», hiess es in der Mitteilung des Naturmuseums St. Gallen weiter.
Neue Erkenntnisse präsentiert
Bei anderen Knochenstücken, die 1961 in der Stadt St. Gallen gefunden worden waren, ergab eine Radiokarbondatierung ein Alter von rund 10'500 Jahren. Sie sind damit älter als ursprünglich angenommen und gehören tatsächlich zu einem Auerochsen.
Um die neuen Erkenntnisse zu beiden Sammlungsobjekten der Öffentlichkeit zu präsentieren, wurde im vierten Stock neu eine Vitrine eingerichtet.
