Schalke: Ex-Star spricht über vorgetäuschten Tod
Ein Ex-Profi von Schalke täuschte vor Jahren seinen Tod vor und tauchte später unter. Jetzt spricht Hiannick Kamba über seine Verurteilung.
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-Schalke-Profi täuschte vor Jahren seinen Tod vor und wurde verurteilt.
- Für Betrug erhielt der Ex-Star eine Haftstrafe von 3 Jahren und 10 Monaten.
- Der Ex-Fussballer beteuert seine Unschuld und flüchtete erneut in seine Heimat Afrika.
Hiannick Kamba (34) spielte in der A-Jugend von Schalke unter anderem mit dem heutigen Star-Torhüter Manuel Neuer. Doch mit der grossen Fussball-Karriere wurde es nicht. Der Fussballer verschwand plötzlich im Jahr 2016 in seiner Heimat Afrika.
Schliesslich folgte die Schocknachricht: Kamba starb dort bei einem Unfall. Sogar eine Todesanzeige erschien in der Zeitung. Doch Kamba war gar nicht gestorben, 2019 tauchte er wieder in Deutschland auf.
Ermittler der Polizei fanden schliesslich heraus, dass der Jugend-Profi von Schalke seinen Tod vorgetäuscht hatte. Es wird vermutet, dass der Grund mit der kassierten Versicherungssumme von 1,2 Mio. Euro zu tun hat.
Die Quittung folgte am 16. November 2021: Der Chemie-Laborant und seine Frau als Komplizin wurden vom Landgericht Essen zu drei Jahren und zehn Monaten Knast verurteilt. Das Vergehen: Betrug. Ein Berufungsprozess vor dem Bundesgerichtshof blieb erfolglos. Das Urteil ist demnach seit dem 28. September 2022 rechtskräftig, schreibt etwa die «Bild».
Hiannick Kamba: «Ich bin unschuldig»
Doch heute ist Kamba nicht etwa im Gefängnis – im Gegenteil: Er setzte sich erneut in seine Heimat ab. Laut der Staatsanwaltschaft wird er mit einem internationalen Haftbefehl gesucht.
Per E-Mail hat Hiannick Kamba auf eine Anfrage der «Bild» geantwortet. Er beteuert demnach: «Ich bin unschuldig. Ich bin sehr enttäuscht von Deutschland. Die hatten und haben null Beweise gegen mich aber wollen mich erst ins Gefängnis schicken und dann abschieben. Dann lieber geh ich freiwillig nach Afrika …»
Jetzt sei er bei seinem Sohn (2), der ihn brauche. Er betonte, dass er sich in Deutschland, immer vorbildlich verhalten habe. Die Schuld treffe seine Frau. Deutschland wolle ihn aber als böse darstellen, sagt Kamba weiter. Dafür hat der Flüchtige auch eine Begründung: «Nur weil ich einmal bei Schalke gespielt habe.»
Er erwähnt weiter, dass seiner Meinung nach niemand von «Richter, Staatsanwaltschaft, Kripo und Polizei» ihren Job richtig gemacht habe. «Als Ausländer hat man bei sowas eh keine Vorteile, auch wenn man unschuldig ist. Das ist leider die Wahrheit:»